Würden Wurmberger die Aufschüttung des „Schänzle“ zum Aussichtsberg akzeptieren?
Wurmberg. Aufschüttung des Schänzle auf 500 Meter mit Aussichtspunkt und Gastronomie: „Das Projekt Wurmberg 500 ist ein Opfer der Corona-Pandemie, die einen Austausch mit der Bürgerschaft derzeit verhindert“, sagt Bürgermeister Jörg-Michael Teply. Dies bestätigt auch Gemeinderat Michael Britsch, einer der Ideengeber, der wie Teply auf ein Ingenieur-Planungsbüro verweist, das derzeit die Kosten, Rahmenbedingungen, aber auch mögliche Fahrzeugbewegungen ermittle. Wichtig ist beiden, die Bürgerschaft mit ins Boot zu holen. Doch dies verhindert die Corona-Krise nun schon seit über einem Jahr.
Michael Britsch ist ein Visionär. Seine Idee rund um das „Schänzle“ als höchsten Punkt der Gemeinde Wurmberg mit toller Fernsicht über die Höhen des nördlichen Schwarzwaldes hinüber zu den Vogesen bis hin zu den Pfälzer Bergen kombiniert die Schaffung eines Aussichtspunktes – ein Vorschlag aus dem Gemeindeentwicklungsplan – mit der Erhöhung des bestehenden Geländes durch Erdaushub aus dem bevorstehenden A 8-Ausbau zu einem Berg. So könnte die Heckengäu-Gemeinde eine Höhe von 500 Meter über dem Meeresspiegel erreichen, daher auch der Projektname „Wurmberg 500“. „Die Idee ist im Zusammenhang mit dem A 8-Ausbau auch bereits bei Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) auf positive Resonanz gestoßen“, weiß Britsch.
Der Einfall zum Projekt kam dem Gemeinderatsmitglied bereits vor einigen Jahren zusammen mit Willi Meeh. Eine Herzensangelegenheit ist Britsch im Zusammenhang mit „Wurmberg 500“ die Verwirklichung eines Aufzugs, denn auch Menschen mit Handicap sollen den Fernblick am höchsten Punkt der Heckengäu-Gemeinde künftig genießen können. „Es gibt viele Gehbehinderte mit Rollator und Rollstuhl, ein Tunnel samt Fahrstuhl könnte für Barrierefreiheit sorgen“, so Michael Britsch. Im Hinblick auf die beim bevorstehenden Autobahnausbau anfallenden Erdmassen könnte die Aufschüttung um etwa 32 Meter Wurmberg nicht nur in die Höhe und touristisch weiterbringen, sondern auch noch einen ordentlichen Ertrag in die Gemeindekasse spülen.
Neben einer noch besseren Fernsicht würden sich verschiedene Möglichkeiten zur Schaffung attraktiver Freizeitangebote, beispielsweise eine bewirtschaftete Berghütte und eine Minigolfanlage, anbieten.
„Durch das Projekt könnte Wurmberg touristisch aufgewertet werden“, ist Britsch überzeugt und verweist auf eine ideale Lage zwischen dem Kaffeemühlenmuseum in Wiernsheim und dem Gasometer in Pforzheim.
Doch zuerst will man die Bevölkerung mit ins Boot holen. Denn vor Jahren scheiterte der Bau eines Aussichtsturms des in Wurmberg lebenden Bildhauers Professor Peter Jacobi auf dem „Schänzle“ nicht nur an fehlenden externen Fördermitteln, sondern auch an mangelnder Akzeptanz in der Bevölkerung.