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Königsbach-Stein -  22.09.2025
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Würfeln, rätseln, taktieren: Jede Menge Spaß beim Brettspieltag in der Königsbacher Festhalle

Königsbach-Stein. Mal sind es bunte Figuren, die kleine und große, alte und junge Finger über die nicht weniger farbenfroh gestalteten Bretter schieben. Mal sind es Karten, die man in den verschiedensten Größen und Formen aufnehmen, weitergeben, vorlesen oder aneinanderlegen muss, um ans Ziel zu kommen. Jede Partie ist anders, kein Zug gleicht dem anderen. In der Königsbacher Festhalle wird gewürfelt und gerätselt, taktiert und analysiert, aber nie geschummelt. Einen ganzen Tag lang dreht sich dort alles um Brettspiele und um den Spaß, den man mit ihnen haben kann.

Zusammen mit einigen Kindern freuen sich Bianca Jung von Heidelbär Games, Benjamin Knab von den „Brettspielsuchties“ und Schulsozialarbeiterin Anke Burkhard (von links) über einen gelungenen Brettspieltag. Nico Roller
Zusammen mit einigen Kindern freuen sich Bianca Jung von Heidelbär Games, Benjamin Knab von den „Brettspielsuchties“ und Schulsozialarbeiterin Anke Burkhard (von links) über einen gelungenen Brettspieltag. Nico Roller Foto: Nico Roller

„Es ist einfach genial, wie viele heute gekommen sind“, sagt Anke Burkhard, die als Schulsozialarbeiterin an der Comeniusschule tätig ist und die Aktion in den Sommerferien organisiert hat, unterstützt von ihrer Teamleitung bei „miteinanderleben“. Sie will damit bei den Kindern die Lust am Spielen wecken, Generationen zusammenbringen und zeigen, dass Brettspiele längst mehr sind als „Mensch ärgere dich nicht“.

Soziale Teilhabe erleben

Burkhard ist es wichtig, dass Kinder und Jugendliche weniger Zeit vor digitalen Endgeräten verbringen, dass sie soziale Interaktion und Teilhabe erleben. Denn sie weiß, dass es viele gibt, mit denen zu Hause niemand spielt, obwohl das für ihre Entwicklung förderlich wäre. Deshalb hat die Pädagogin vor einer Weile an ihrer Schule eine Brettspiel-Arbeitsgemeinschaft gegründet – und schnell festgestellt, dass die Kinder und Jugendlichen dabei ganz nebenbei auch komplexe Zusammenhänge gut verstehen. Eigentlich hatte Burkhard vor, einen Spielenachmittag an der Schule auszurichten. Doch dann kam sie in der Karlsruher Spielepyramide mit zwei jungen Frauen ins Gespräch, die sie dazu motivierten, das Ganze ein paar Nummern größer aufzuziehen: in der Königsbacher Festhalle, mit zahlreichen Helfern und Unterstützern. Zu ihnen gehört auch ein Verein, der sich „Brettspielsuchties“ nennt und auf der Internetplattform YouTube immer wieder Videos veröffentlicht, die voller Faszination und Leidenschaft stecken.

„Spielen verbindet Generationen und Kulturen“, sagt Vorsitzender Benjamin Knab, der schon oft erlebt hat, dass fremde Menschen beim gemeinsamen Spielen in kürzester Zeit einen Draht zueinanderfinden. Zudem ist Knab überzeugt, dass gerade Kinder beim Spielen immer etwas lernen, etwa Rechnen, Schreiben, Lesen, Geduld und die Fähigkeit, sich an Regeln zu halten.

Knab und seine Vereinskollegen sind fasziniert von dem, was in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen ist. Längst gibt es auch Spiele, die Merkmale von dem aufgreifen, was Kinder sonst auf dem Handy daddeln. In der Königsbacher Festhalle gehört dazu etwa das Spiel „Bomb Busters“, bei dem man neue Levels freischalten kann.

Interesse gestiegen

Bei den „kleinen Alchemisten“ geht das auch, allerdings über eine App, die zudem anschaulich die Regeln erklärt. Erschienen ist das Spiel bei „Heidelbär Games“ – und damit in einem Verlag, der versucht, immer etwas Neues und optisch Ansprechendes zu bieten, immer mit „einem kleinen Kniff“.

So formuliert es Marketing-Managerin Bianca Jung, die den Eindruck hat, dass das Interesse an Brettspielen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist, nicht zuletzt dank der neuen Aufmachung. Die kommt auch in Königsbach gut an. Insgesamt sind dort rund 20 Helfer aus allen Altersklassen im Einsatz, einige auch als „Erklärbären“, die bei den Regeln helfen und einige Runden am Tisch bleiben, bis alles läuft.