Zahlreiche Menschen lassen sich für erkrankte Blutkrebspatientin aus Pforzheim registrieren
Pforzheim-Hohenwart. Positive Stimmung hat am Samstag in Hohenwarts Mehrzweckhalle geherrscht. 50 Helfer setzten sich für die Aktion zur Registrierung potenzieller Stammzellenspender ein. An 20 Tischen konnten sich alle registrieren lassen, die zum Lebensretter für an Blutkrebs erkrankte Menschen werden wollen. Dafür ist nicht mehr nötig, als mit medizinischen Wattestäbchen Abstriche von der Mundschleimhaut zu machen. Das dauert gerade mal drei Minuten.

„Nach der Diagnose meiner Schwiegermutter habe ich gleich gesagt, dass ich etwas machen möchte“, sagte Hagen Körner, Schwiegersohn von Birgit, die vor kurzem die Diagnose Blutkrebs erhielt. Körner hat sich schon vor 15 Jahren registrieren lassen, als es in Pforzheim einen Aufruf für ein erkranktes Mädchen gab. „Das war bisher mein einziger Berührungspunkt mit DKMS“, erklärte er. Also nahm er Kontakt auf und bekam von der DKMS Unterstützung wie Materialien und Aufbaupläne für die Aktion, die er mit weiteren Familienmitgliedern auf die Beine stellte.
Die DKMS ist eine deutsche gemeinnützige Organisation, die potenzielle Stammzellenspender registriert. Ziel der Aktion ist, einen passenden Spender für die 58-jährige Birgit aus Pforzheim oder andere Blutkrebspatienten zu finden. 15.000 Flyer wurden gedruckt und verteilt sowie per Social Media auf die Aktion aufmerksam gemacht, ergänzt durch das Kino und die „Pforzheimer Zeitung“. Außerdem gab es zahlreiche Spender, darunter Bäckerei Wiskandt, Metzgerei Zorn, Getränke Rapp, Getränke Deuschle und Druckerei Bach. Jede Typisierung kostet 40 Euro, die den Spendern nicht in Rechnung gestellt wird.
„Ich kenne Birgit persönlich“, sagte Cornelia Schönleber aus Hohenwart nach dem Wangenabstrich. „Wenn es einen selber betreffen würde, wäre man ja auch froh, wenn es jemanden gibt, der helfen kann.“
Auch Stefanie Faas aus Hohenwart kennt die Betroffene. „Ich habe gleich gesagt: Da machen wir mit.“
Andrea Hoffmann gehörte zum Helferteam. „Ich bin schon lange registriert“, erklärte sie. „Das ist eine ganz einfache Sache.“ Chris Wedel aus Ersingen engagiert sich ehrenamtlich für DKMS. Er konnte bereits mit einer Knochenmarkspende das Leben eines Kindes retten. Nur in zehn Prozent der Fälle wird ein kleiner Eingriff nötig. In 90 Prozent kann die Spende übers Blut erfolgen. „Man kann nicht genug sagen, wie wichtig das ist“, erklärte er. „Man kann mit so wenig so viel bewirken.“
Am Ende des Tages haben sich 125 Menschen typisieren lassen, darunter Besucher aus Stuttgart, Karlsruhe und Wilhelmshaven.
Die nächste Aktion am Samstag, 12. August, findet von 12 Uhr bis 16 Uhr in der Kramski-Arena in der Adolf-Richter-Straße 3 im Brötzinger Tal, also im Stadion des 1. CfR Pforzheim statt.