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Enzkreis -  21.02.2025
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Zahlreiche Talente bei "Jugend forscht" in Pforzheim

Pforzheim/Enzkreis. Deutschland verliert an Innovationsfähigkeit – das zumindest geht aus dem Innovationsindikator 2024 des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) hervor. Kaum zu glauben, wenn man durch den Regionalwettbewerb „Jugend forscht“ an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim schlendert. Rund 90 Kinder und Jugendliche haben dort rund 50 Projekte vorgestellt, die die Besucher durchaus zum Staunen bringen.

Voller Begeisterung präsentieren sich die rund 90 Teilnehmer des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim.
Voller Begeisterung präsentieren sich die rund 90 Teilnehmer des Regionalwettbewerbs „Jugend forscht“ an der Fakultät für Technik der Hochschule Pforzheim. Foto: Markus Born

So zieht am Stand von Noah Morlock und Elias Drude ein Bauer über das Schachfeld – ganz ohne dass ihn dabei jemand berührt hätte. Schach sei eines ihrer Hobbys, erklären die beiden 18-jährigen Schüler des Lise-Meitner-Gymnasiums in Königsbach. Beim Spiel gegen einen Computer fehle aber oft das haptische Erlebnis. Deshalb haben sie – versteckt im Spielfeld – einen Roboter entwickelt, der den Zug des virtuellen Gegners auf dem Brett durchführt. Damit holten sie den dritten Platz im Fachgebiet Technik.

Der zweite Platz ging an Linus Horn und Yannis Dietrich, die sich mit Einweg-E-Zigaretten – sogenannten Vapes – beschäftigten. Denn dass die darin verbauten Akkus einfach auf dem Müll landen, obwohl sie eigentlich aufladbar seien, sei „voll der Skandal“, sagt Linus Horn. „Also haben wir überlegt, was wir daraus bauen können“, erzählen die beiden 15-jährigen Schüler des Kepler- und des Reuchlin-Gymnasiums in Pforzheim. Entstanden ist ein Fahrradrücklicht. „Ein Wegwerfprodukt zu etwas Nachhaltigem zu machen, das ist wirklich genial“, lobt Vera Feldmann. Die regionale Wettbewerbsleiterin ist ohnehin begeistert von den Projekten und den jungen Menschen, die außerhalb des Unterrichts sehr viel Zeit investiert haben. „Das ist wirklich großartig. Wir sind hochzufrieden“, schwärmt sie. Und das Ambiente an der Hochschule Pforzheim sei eines „Forschungswettbewerbs würdig“.

Beeindruckt sind auch Enzkreis-Landrat Bastian Rosenau und Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch, die beim Rundgang durch die Fakultät für Technik immer wieder interessierte Fragen an die jungen Forscher stellen, sich aber auch den ein oder anderen frechen Spruch nicht verkneifen können. „Auf Deutsch nennt sich das ‚Pressespiegel‘“, frotzelt etwa Rosenau am Stand von Aaron Osswald (17), Sebastian Thumm (18) und Anna Zololuna (17) vom Evangelischen Seminar Maulbronn. Dabei ist „HyRadar“ viel mehr als diese in Verwaltungen wohl übliche Zusammenfassung von Artikeln. Denn über das System werden Nachrichten auf einer Karte dargestellt – zeitnah, kompakt und präzise. Im Fachgebiet Mathematik/Informatik brachte ihnen das den ersten Platz.

Mit der Frage welche Mehlsorten sich für ein Sauerteigbrot eignen, hat sich die 17-jährige Celia Rodriguez beschäftigt, die sich selbst als „biologiebegeisterte Hobbybäckerin“ bezeichnet. Und das Ergebnis? „Ich bleibe bei meinem Weizenbrot“, sagt die Schülerin des Theodor-Heuss-Gymnasiums Pforzheim, die den zweiten Platz im Fachgebiet Chemie holte. Klug und witzig sind die jungen Forscher also. Man muss sich keine Sorgen um die Zukunft machen.

Die Preisträger:

Ausgezeichnet wurden in der Altersgruppe „Jugend forscht junior“:

Fachgebiet Arbeitswelt:

1. Platz

„NefoX“

Laith Alsibaie, Milan Bauer und Jakob Lindner vom Theodor-Heuss-Gymnasium Mühlacker

Fachgebiet Biologie:

1. Platz

„Triops Longicaudatus und ihre Lebensbedingungen“

Anni Kleemann vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim

2. Platz

„Das Erforschen der Rangordnung bei einer fast ausgestorbenen Fischart“

Pares Grosjean, Emilio Gross und Arthur Thum vom Kepler-Gymnasium Pforzheim

3. Platz

„Untersuchung des Wachstums von Mikrogrün unter Mars- und Mond-Gravitation“

Veaceslav Meleca von der Joß-Fritz-Realschule Bruchsal und Denis Meleca vom Schönborn-Gymnasium Bruchsal

Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften:

1. Platz

„ReinAir - Feinstaub sichtbar“

Max Rekett vom Helmholtz-Gymnasium Karlsruhe

2. Platz

„Experimente mit der Nimbopyxis“

Kaier Chang und Felix Schulz vom Goethe-Gymnasium Karlsruhe

Fachgebiet Mathematik/Informatik:

3. Platz

„Mein Superautomatischer Kehrroboter ohne Anleitung“

Kai Hörner vom Gymnasium Neuenbürg

Fachgebiet Physik:

1. Platz

„Zitronenrakete“

Nina Hurst vom Ludwig-Marum-Gymnasium Pfinztal

Fachgebiet Technik:

2. Platz

„L-Gitarre“

Eduard Botezatu vom Schönborn-Gymnasium Bruchsal

3. Platz

„Entwicklung selbstlernender Roboterfahrzeuge“

Frederik Gruber-Ballehr vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim und Jaroslaw Hartung von der Goethe-schule Freie Waldorfschule Pforzheim

Fachgebiet Technik:

2. Platz

„L-Gitarre“

Eduard Botezatu vom Schönborn-Gymnasium Bruchsal

3. Platz

„Entwicklung selbstlernender Roboterfahrzeuge“

Frederik Gruber-Ballehr vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim und Jaroslaw Hartung von der Goetheschule Freie Waldorfschule Pforzheim

Ausgezeichnet wurden in der Altersgruppe „Jugend forscht“:

Fachgebiet Arbeitswelt:

1. Platz

„Entwicklung einer Handgelenkorthese fürs Klettern“

Olive Gallagher von der Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe

3. Platz

„VR-Erste-Hilfe-Simulator“

Andrey Borodin vom Schönborn-Gymnasium Bruchsal und Maksym Dmytriiev vom Leibniz-Gymnasium Östringen

Fachgebiet Biologie:

1. Platz

„Liposomal formuliertes Mistellektin für die Therapie eines Kolonkarzinoms“

Katharina Schulze und Jonathan Winter vom Theodor-Heuss-Gymnasium Mühlacker und Grace Alhelo vom Gymnasium Remchingen

2. Platz

„Einfluss von Schallfrequenzen auf das Wachstumsverhalten von Pflanzen“

Alex Kühn von der Elisabeth-Selbert-Schule Karlsruhe

3. Platz

„Neuigkeiten aus dem Unterwasserkreißsaal“

Alessia Stopani und Gurli Gonsior vom Kepler-Gymnasium Pforzheim

Fachgebiet Chemie:

1. Platz

„Jasminduft gegen Pilzerkrankungen - Jasmone für den Kampf gegen Mykosen“

Malte Willmann vom Justus-Knecht-Gymnasium Bruchsal

2. Platz

„Verwertbarkeit verschiedener Mehlsorten durch Sauerteig“

Celia Rodriguez vom Theodor-Heuss-Gymnasium Pforzheim

3. Platz

„BioHome - Die Miniatur-Biogasanlage für den Privathaushalt“

Chiara Vallarelli, Annika Stricker und Maxima Frech von der Käthe-Kollwitz-Schule Bruchsal

Fachgebiet Geo- und Raumwissenschaften:

1. Platz

„Neue Messtechnik und Simulation der Wasserinfiltration in Böden“

Nelson Fritz, Abdulhadi Fadlyeh und Nour Al Chibani von der Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim

2. Platz

„Untersuchung verschiedener Mulchvarianten zur Verminderung des Risikos von Bodendürre“

Matthew von Restorff vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim und Medina Sukkoeva vom Hilda-Gymnasium Pforzheim

3. Platz

„Mobile Feinstaubmessungen in Pforzheim“

Elleynie Ott, Emily Dinkel und Nora Boßert von der Heinrich-Wieland-Schule Pforzheim

Fachgebiet Mathematik/Informatik:

1. Platz

„HyRadar - Die Welt im Blick | Nachrichten auf einer Karte“

Aaron Osswald, Sebastian Thumm und Anna Zolohina vom Evangelisches Seminar Maulbronn

2. Platz

„Lieferkonzepte für die Innenstadt – on-foot-Optimierung in Python“

Mathis Lamprecht vom Lise-Meitner-Gymnasium Königsbach-Stein und Maximilian Ruß vom Kepler-Gymnasium Pforzheim

3. Platz

„Korrelation zwischen dem Rauschen mit den Anpassparametern bei Kurvenanpassungen mit Excel“

Nina Breunig vom Hilda-Gymnasium Pforzheim und Laura Ogrodnik vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim

Fachgebiet Technik:

1. Platz

„Smarte Steckdosenleiste“

Jonathan Westphal vom Bismarck-Gymnasium Karlsruhe

2. Platz

„Vom Müll zum Mehrwert: Fahrrad-Rücklicht aus Einweg-E-Zigaretten-Akkus“

Linus Horn vom Kepler-Gymnasium Pforzheim und Yannis Dietrich vom Reuchlin-Gymnasium Pforzheim

3. Platz

„ChessBot“

Noah Morlock und Elias Drude vom Lise-Meitner-Gymnasium Königsbach-Stein

Die Erstplatzierten der einzelnen Fachgebiete haben sich automatisch für den Landeswettbewerb Baden-Württemberg qualifiziert und erhalten die Chance, auch hier ihr Können unter Beweis zu stellen.