Züchter suchen Dialog: In Remchingen werden die Weichen für die Zukunft gestellt
Remchingen. Ein Tier nach dem anderen nehmen die Preisrichter aus den Käfigen, die in der Nöttinger Panoramahalle über- und nebeneinander stehen. Kaninchen haben es sich in ihnen ebenso gemütlich gemacht wie Hühner und Tauben, alle in den unterschiedlichsten Rassen und Farbenschlägen. Wenn sie die Tiere in Augenschein nehmen, achten die Richter auf jedes Detail, um ihren Besitzern eine qualifizierte Rückmeldung geben zu können. Ihre Einschätzung ist viel wert, gerade mit Blick auf die Lokalschauen, Kreisschauen und anderen Ausstellungen, die im Herbst und im Winter anstehen.

Schon seit vielen Jahren bieten die beiden Kreisverbände der Kleintierzüchter vor ihrer Herbstversammlung eine Tierbesprechung an, die den teilnehmenden Züchtern eine Orientierung geben soll.
„Das hat sich bewährt und ist inzwischen Tradition“,
sagt Jörg Hess.
Der Kreisvorsitzende der Rassekaninchenzüchter weiß, dass man bei kleinen Fehlern unter Umständen noch gegensteuern kann. Etwa beim Gewicht oder beim Pflegezustand. Auf einer Bewertungskarte erhalten die Züchter eine Kurzfassung dessen, was den Richtern an ihren Tieren aufgefallen ist.
Dass die Züchter das Angebot gern und dankbar annehmen, zeigt allein schon der Umstand, dass mehr als 160 Tiere zum Bewerten in die Panoramahalle vorbeigebracht werden: ein paar mehr als im Vorjahr. Je älter sie sind, desto eher kann man sie beurteilen.
Spezifische Merkmale
Bei den Kaninchen achten die Richter auf sieben Positionen, unter anderem auf das Gewicht, auf die Körperform, auf das Fell, auf den Pflegezustand und auf die Merkmale, die für die jeweilige Rasse spezifisch sind. Ziel der Aktion ist es, zu verhindern, dass Tiere mit kleinen Fehlern bei den Schauen im Herbst durchfallen und mit „ungenügend“ bewertet werden.
„Die Züchter können hier sehen, ob sie auf dem richtigen Weg sind“,
erklärt der Kreisvorsitzende der Rassegeflügelzüchter Bernhard Lauinger, der sich schon jetzt auf die Schauen im Herbst freut.
Los geht es schon im Oktober in Eisingen, bevor rund 20 weitere Veranstaltungen bei den Vereinen in der Region folgen. Bei ihrer Herbstversammlung sprechen die Züchter auch über die Landesschau, die die Landesverbände für Kaninchen und Geflügel sowohl aus Baden als auch aus Württemberg am Samstag und Sonntag, 10. und 11. Januar, zum ersten Mal gemeinsam in Offenburg ausrichten. Nicht nur an ihr wollen einige Züchter aus der Region teilnehmen, sondern auch an den Bundesschauen, die ebenfalls bald stattfinden.
Aktuell haben die beiden Kreisverbände jeweils rund 1000 Mitglieder, die aus Vereinen in Pforzheim und dem größten Teil des Enzkreises kommen. Wobei die meisten Züchter und Vereine Mitglied in beiden Kreisverbänden sind.
Die Rassekaninchenzüchter richten ihre Kreisschau am Samstag und Sonntag, 22. und 23. November, in Eutingen aus, die Rassegeflügelzüchter sind am Samstag und Sonntag, 13. und 14. Dezember, in Königsbach an der Reihe.