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Kieselbronn -  25.02.2021
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Zurückhaltung bei Investitionen: Kieselbronn konzentriert sich aufs Wichtigste

Kieselbronn. Nach gerade einmal zwei Stunden stand der Haushaltsplan: Einbringung, Beratung und Verabschiedung hat man in Kieselbronn an nur einem Abend bewerkstelligt. Einhellig stimmte der Gemeinderat am Mittwoch dem Plan zu, in dem man laut Bürgermeister Heiko Faber „auf ein Feuerwerk der Investitionen“ bewusst verzichtet und sich stattdessen auf das beschränkt habe, „was sowieso noch auf unserer To-Do-Liste steht“.

Im Investitionsplan für 2021 finden sich viele Punkte, die dort schon 2020 zu lesen waren. Damals hatte man sich nach dem Beginn der Corona-Krise darauf verständigt, sich nur auf die wichtigsten Investitionen zu konzentrieren. 2021 zählen zu den größten Investitionen die Erweiterung und Sanierung des Kindergartens „Regenbogen“ (356000 Euro), Arbeiten an den Regenüberlaufbecken (205000 Euro), die Sanierung der Feldwege im Gebiet „Alte Hälde“ (165000 Euro) sowie die Multimediaausstattung und Möblierung der Grundschule (59000 Euro).

Der Gemeinderat stimmte zudem dafür, die Sanierung der Hauptwege auf dem Friedhof anzugehen. Diese befinden sich laut Faber in einem sehr schlechten Zustand. Er glaubt nicht, „dass wir glücklich werden, wenn wir anfangen, zu flicken“. Die Kostenschätzung liegt bei rund 250000 Euro. Insgesamt sind 258000 Euro dafür eingestellt, weil zusätzlich im Außenbereich ein Weg befestigt werden soll. Eine Summe, die man laut Kämmerer Wolfgang Grun stemmen könnte. Zunächst soll aber ein Büro mit der Überprüfung beauftragt werden, ob es kostengünstigere Möglichkeiten gibt.

Der Haushaltsplan ist insgesamt von großer Vorsicht geprägt, denn mit einer Erholung des Steuer- und Gebührenaufkommens rechnet man vorerst nicht. Schon seit 2018 sind in der Gemeinde die Gewerbesteuererträge rückläufig. Für 2021 hat man 657000 Euro kalkuliert. Weitere Einnahmen will man unter anderem durch die Grundsteuer (305000 Euro), den Gemeindeanteil an der Einkommen- und Umsatzsteuer (2,1 Millionen Euro) sowie die Schlüsselzuweisungen (1,1 Millionen Euro) erzielen. Dem stehen auf der Ausgabenseite die Finanzausgleichsumlage (734 000 Euro), die Kreisumlage (891000 Euro) und die Personalkosten (1,2 Millionen Euro) gegenüber.

Im Ergebnishaushalt rechnet man mit Erträgen von rund sieben Millionen Euro und Aufwendungen von 7,6 Millionen Euro, so dass unterm Strich ein Defizit von 640000 Euro zu Buche schlagen würde, das aber durch eine Entnahme aus den Rücklagen ausgeglichen wird. Eine Kreditaufnahme ist nicht vorgesehen. Der Schuldenstand wird zum Jahresende voraussichtlich rund 598000 Euro betragen – weniger als im Vorjahr. Pro Kopf gerechnet, läge die Verschuldung bei knapp 197 Euro.

Autor: rol