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Mühlacker -  02.07.2020
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Zwei Meister ihres Fachs: Fast 100 Besucher wollten Grand Duo Concertant in Mühlacker sehen

Mühlacker. Auch das zweite Live-Konzert dieser Saison des „Musikalischen Sommers“ war am vergangenen Sonntag ausverkauft, wie der künstlerische Leiter Peter Wallinger sagte. Unter den teils aus Würzburg und Frankfurt weit Hergereisten war auch Kontrabass-Prominenz zu sichten: etwa Professor Günter Klaus, ehemaliger Lehrer von Michinori Bunya. Bunya und Matthias Buchholz sind Meister ihres Fachs in der seltenen Verbindung Viola-Kontrabass. Sie boten ein bis in die Nuancen homogenes Zusammenspiel – zugleich mit Verve zupackend.

Ihr vielfach praktiziertes Können haben die beiden auf gemeinsamen Konzertreisen, etwa nach Korea, jüngst aber auch auf CD festgehalten. Die Frauenkirche Lienzingen erwies sich erneut als Raum mit idealer Akustik für Streicher. Musikantischer Einstieg war György Tibors Suite op. 30, im Original für Viola und Kontrabass. Ungarisch gefärbt ebenso die „Acht Duos“ von Béla Bartók (original für zwei Violinen). Und hochvirtuos mit bestechender Präzision auch in schwindelnden Höhen gelang die Sonate D-Dur für Viola und Kontrabass von Johann Matthias Sperger.

Solistisch zeigten die Künstler dann ihre Klasse in Bachs Suite C-Dur BWV 1009 für Viola-Solo (original für Violoncello) in Buchholz’ fein differenzierter, sprechender Wiedergabe und in dem zeitgenössischen Werk „Memory“ der südkoreanischen Komponistin Jie-sun Lim für Kontrabass-Solo. In dem für Michinori Bunya gewidmeten Stück offenbarte sich die Meisterschaft des Kontrabassisten: halsbrecherische Akrobatik neben oft zweistimmig singenden Passagen, die den Kontrabass als reinen „Tieftöner“ schnell vergessen ließen.

Autor: mich