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Nordschwarzwald -  21.04.2020
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Zwei Pforzheimer im Silicon Valley: Unternehmen sammeln Erfahrungen im amerikanischen IT-Zentrum

Pforzheim/Palo Alto. Das Tal südlich von San Francisco ist einer der bedeutendsten Standorte der IT- und Hightech-Industrie weltweit und gilt als Epizentrum für Innovation und technischen Fortschritt: das Silicon Valley. In dieser innovativsten Technologieregion der Welt erhielt im Rahmen des Landeswirtschaftsministeriums finanziell geförderten Programms „InnovationCamp BW Silicon Valley“ eine Gruppe von Teilnehmern aus Baden-Württemberg vor Ort intensive Einblicke, wie disruptive Geschäftsmodelle und Technologien aus dem Silicon Valley zum Vorteil des eigenen Unternehmens umgesetzt werden können.

Das „BW InnoCamp“ wurde im Jahr 2018 gestartet und fand zum 7. Mal statt. Gemeinsame Partner und Gestalter des Programms waren die Baden-Württemberg International GmbH (bw-i) und die Deutsch-Amerikanische Handelskammer in San Francisco.

Herbert Wackenhut, Projektleiter von RegioINNO bei der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald (WFG), konnte für diese Veranstaltung das Unternehmen Hoheisen Fenstertechnik aus Pforzheim gewinnen. Juniorchef Marius Hoheisen freute sich über die tolle Möglichkeit, wegweisende Impulse zu erhalten und  eigene digitale Ideen mit den richtigen Partnern langfristig umzusetzen.

Auf dem Programm standen unter anderem ein intensives Bootcamp, interaktive Expertenworkshops, Unternehmensbesuche verbunden mit der Organisation individueller Gesprächstermine sowie die Arbeit in Co-Working Spaces in San Francisco.

Die sich täglich zuspitzende Corona-Situation erforderte es, dass das InnoCamp-Programm nicht in voller Länge stattfinden konnte und die Teilnehmer vorzeitig die Heimreise antreten mussten.

Aber auch in dieser kurzen Zeit konnten die Beteiligten spannende Impulse, motivierende Erlebnisse und intensive Erfahrungen mitnehmen, die allesamt vom „Spirit of Silicon Valley“ („Geist des Silicon Valley“) geprägt waren, nämlich der Bereitschaft und dem Mut, Dinge in Angriff zu nehmen und neue, vielleicht auch ungewöhnliche Wege zu gehen. Besonders deutlich wurde dies im Workshop von Todd Morrill, Fakultätsdirektor für Innovation an der Berkeley und Stanford University und Gründer mehrerer Start-ups. Morrill zeigte auf, dass bei der Realisierung von Ideen absolut die Geschwindigkeit im Vordergrund stehe.

Der Grundgedanke ist: Die Idee ist vorhanden – „let’s try it out“ („Lass es uns ausprobieren“) und zwar ohne lange zu grübeln, ob diese bereits perfekt ausgearbeitet ist oder nicht. Von diesem Umsetzungsgedanken könnten hiesige Unternehmen profitieren, auch wenn sicherlich die Mentalität und Unternehmenskultur des „American Way of Life“ nicht 1:1 in den Arbeitsalltag übertragen werden könnten, so Hoheisen. Erwähnenswert  sei auch das vorgestellte Business Modell Canvas. Diese überaus erfolgreiche Methode versucht, bereits die Grundidee eines Geschäftsmodells so nah wie möglich am Kunden auszurichten, idealerweise unter Einbeziehung von Vertriebskanälen, vorliegenden Kundenbeziehungen,  Marktanalysen und Umfragen.

„Auch für uns als Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald waren die Eindrücke und Erfahrungen des BW InnoCamps eine innovative Bereicherung“, ergänzt Geschäftsführer Jochen Protzer. „Wir sehen für die Region und ihre Akteure ausgezeichnete Ansätze und Möglichkeiten, Erkenntnisse und Impulse aus dem Silicon Valley in die eigene Unternehmenskultur zu tragen“, so Protzer.

Interessenten an dem Projekt und einem späteren Austauschprogramm in den USA können sich bei einem kostenlosen Webinar mit Theresa Bellermann am 5. Mai informieren www.bw-i.de/event/1211

Autor: pm