Gemeinden der Region
Enzkreis -  10.10.2018
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Zwei Regionen ziehen an einem Strang: Nordschwarzwald und Mittlerer Oberrhein stimmen Pläne ab

Enzkreis/Pforzheim/Bad Herrenalb. Neue Wege schlagen die Regionalräte aus dem Nordschwarzwald und dem Mittleren Oberrhein ein. Erstmals setzten sich am Mittwoch im Bad Herrenalber Kurhaus im Kreis Calw die Planungsausschüsse der beiden Regionalverbände an einen Tisch – „um gemeinsam wichtige Themen, die beide Regionen berühren, anzupacken“, sagten die Verbandsvorsitzenden Jürgen Kurz aus Niefern-Öschelbronn und der Karlsruher Landrat Christoph Schnaudigel.

Hand in Hand machen sie sich für einen besseren Zugverkehr in dem ausgedehnten Regionalgebiet stark. Einmal haben die beiden Verbände schon zusammengearbeitet. 2017 bildete sich unter Federführung des Regionalverbands Nordschwarzwald die Allianz Residenzbahn mit dem Oberrhein an Bord. Auf der Strecke von Karlsruhe, Pforzheim nach Stuttgart müssten die Schienenwege ausgebaut werden, damit die Züge schneller fahren, forderten damals Kurz und Schnaudigel. Das ist ein Dauerbrenner.

Die Linie mit ihren Kurven erlaube keine höheren Geschwindigkeiten. Außerdem müsse am Bahnübergang in Kleinsteinbach die bestehende Langsamfahrstelle weg, so Nordschwarzwald-Verbandsdirektor Matthias Proske. Die Fahrpläne für den Intercity (IC) und den Interregio-Express (IRE) seien zu eng gestrickt.

Doch es gibt auch Lichtblicke für das neuformierte regionale Bündnis. Ab dem Fahrplanwechsel am 9. Dezember wolle die Bahn den neuen Intercity mit Doppelstockwagen einführen. Dieser Fernzug habe ein Fahrrad- und Mehrzweckabteil. Der IC fährt weiter alle zwei Stunden. Im Juni 2019 verbessert sich der Nahverkehr auf der Residenzbahnlinie erheblich. Mit einer Resolution fordern die Ausschussmitglieder den Ausbau des Schienennetzes. Langfristig müssten mehr Bahnangebote geschaffen werden, die ein attraktives Umfeld für die wirtschaftliche Entwicklung böten. Das Elektrifizierungskonzept des Landes habe dafür die ersten Weichen gestellt. Zudem sollen Bahn und Land den Lärmschutz für die Anwohner entlang der Gleiswege sowie der Ausweichstrecken verbessern.

Die Regionalverbände engagieren sich auch für den zügigen Ausbau der Gäubahn von Stuttgart über Eutingen im Gäu und Horb Richtung Zürich. Der gemeinsame Planungsausschuss appelliert an den Bund, sein Sonderprogramm zur Elektrifizierung der Verbindungen so schnell wie möglich zu verabschieden. Und sie sind für bessere Bremssysteme der Güterzüge, um den Lärm zu mindern.

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Autor: Ralf Steinert