Gemeinden der Region
Enzkreis -  08.05.2021
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Zwei im Visier: Polizei zeigt sich am Aktionstag milde

Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw. Das Polizeipräsidium Pforzheim beteiligte sich am Mittwoch an der bundesweiter Aktion„sicher.mobil.leben“. Dabei wurden an verschiedenen Stellen im Zuständigkeitsbereich Radfahrer kontrolliert. Das Ziel: mehr Verkehrssicherheit .

Das Team um Einsatzleiter Frank Dittus, Polizeikommissar beim Verkehrskommissariat Pforzheim, nutzt an diesem Mittwoch die Regenpause. Für rund eine Stunde blitzt am bundesweiten Aktionstag „sicher.mobil.leben“ die Sonne vom Himmel. Schnell wird am Enztalradweg, direkt hinter der Hauptfeuerwache am Messplatz, gehandelt. Denn klar ist: Wenn an diesem Tag Radfahrer unterwegs sind, dann jetzt. Der Erste, den Dittus stoppt, ist kein Unbekannter. Im vergangenen Jahr hatte er einen Unfall: Damals wurde er in der Innenstadt von einem Autofahrer übersehen. Heute ist der Mann vom Brötzinger Tal in Richtung Innenstadt unterwegs.

An seinem Fahrrad hat er einen mit zwei Bierkisten beladenen Anhänger angebracht. Das Gespann ist verkehrssicher. Der Fahrer allerdings nicht mehr ganz fahrtauglich. Nach einem Alkoholtest muss der Pforzheimer sein Fahrrad nach Hause schieben. Glück für ihn. Heute bleibt es bei einer mündlichen Verwarnung.

Die erhält auch ein junger Mann, der mit einem 8000-Euro-Downhill-E-Bike unterwegs ist. Das Rad hat weder Scheinwerfer noch Reflektoren. „Ich fahre damit eigentlich nur im Wald saftige Trails“, redet er sich heraus. Auch hier ist Dittus milde. Eine junge Dame kommt mit einem fast nagelneuen Bike angebraust. Auch hier fehlen Licht, Klingel und Katzenaugen, und: Auch sie trägt keinen Helm. Wie zahlreiche Radfahrer, die die Kontrollstelle passieren. „Helmtragen ist keine Pflicht, aber wir raten dringend dazu. Zu schnell kann ein Unfall passieren“, weiß Dittus.

Doch nicht nur zahlreiche Radler geraten ins Visier der Polizisten. Auch einige Fahrer von E-Rollern sind unterwegs. „Diese müssen mit Licht ausgestattet sein, die Bremse muss funktionieren, die Räder dürfen nicht abgefahren sein“, erklärt Dittus. Und die Schnelleren unter den E-Rollern, die bis zu 20 Kilometer pro Stunde fahren können, haben ein Versicherungskennzeichen. „Die Betriebserlaubnis muss immer mitgeführt werden.“ Eine Inhaberin nutzt den Roller täglich – sie pendelt zwischen Wilferdinger Höhe und Kaiser-Friedrich-Straße. Der Einsatzleiter hilft der Frau, ihre Einkaufstasche wieder am Lenker zu befestigen. Denn schon zieht der Himmel wieder zu. Die Rollerfahrerin wird es nicht mehr trocken nach Hause schaffen. Und die Kontrolleure machen Pause – im Dienstfahrzeug.

Autor: suk