Zwei weitere Quarantäne-Einrichtungen für Beschäftigte von Müller Fleisch in Niefern und Schömberg
Enzkreis/Kreis Calw. Das Birkenfelder Unternehmen Müller Fleisch mit seinen rund 220 mit dem Coronavirus infizierten Mitarbeitern beschäftigt die Verwaltungen und lässt sie kreativ werden bei der Beschaffung von Quarantäne-Einrichtungen. Im Altbau des „Queens Hotels“ an der B10 in Niefern-Öschelbronn und im Reha-Zentrum Schömberg gibt es nun Platz für weitere 120 Müller-Fleisch-Mitarbeiter, die hier isoliert werden, bis keine Infektionsgefahr mehr von ihnen ausgeht.
„Wir sind den beiden Gemeinden sehr dankbar, dass dort Corona-Infizierte Mitarbeiter von Müller Fleisch in Quarantäne-Einrichtungen unterkommen können“, sagt Landrat Bastian Rosenau. Es geht um Schömberg im Kreis Calw und um Niefern-Öschelbronn im Enzkreis. Im Höhenkurort kann das Reha-Zentrum bis zu 38 Menschen aufnehmen, im Altbau des „Queens Hotels“ sind es sogar an die 80. Zusammen mit den 120 Plätzen im bereits als Quarantäne-Quartier feststehenden Hohenwart-Forums auf Pforzheimer Gemarkung stehen damit fast 240 Betten zur Verfügung. „Das sollte reichen“, äußern sich Rosenau und Pforzheims Oberbürgermeister Peter Boch zufrieden.
Hintergrund ist, dass viele der betroffenen Beschäftigten der Birkenfelder Firma in Gemeinschaftsunterkünften leben, in denen Menschen, die positiv getestet wurden oder Corona-typische Symptome zeigen, nur schlecht von ihren gesunden Bewohnern isoliert werden können. Diese Möglichkeiten bieten sich nun: Das Reha-Zentrum kann den vorgesehenen Wohnbereich isolieren, das „Queens“ ist derzeit geschlossen. Und wie das Hohenwart-Forum liegen auch die beiden weiteren Häuser am Ortsrand und verfügen über ein Außengelände, so dass die Bewohner an die frische Luft können, aber nicht im Dorf spazieren gehen. Das garantiert auch ein Sicherheitsdienst, der rund um die Uhr vor Ort ist. In Niefern-Öschelbronn werden sich Ärzte des Siloah Klinikums und der Enzkreis-Kliniken Mühlacker täglich um die Bewohner kümmern.
Die Menschen werden versorgt, so dass sie vor allem nicht selbst einkaufen müssen. Insofern besteht für die Nachbarschaft auch keinerlei Gefahr, sich anzustecken.
Die Suche fand in enger Absprache mit den Kollegen vom Gesundheitsamt in Calw statt. Für Landrat Helmut Riegger macht die Einrichtung in Schömberg auch deshalb Sinn, weil zahlreiche Müller-Fleisch-Beschäftigte in seinem Landkreis leben.