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Bad Wildbad -  10.06.2018
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Zweitägiges Rahmenprogramm und Festakt in Bad Wildbad: Bahnhof zum Jubiläum

Bad Wildbad. „Die Stadtbahn ist heute die Lebensader der Stadt“. Das steht für den Bad Wildbader Bürgermeister Klaus Mack unumstößlich fest.

In seiner Festrede zum 150-jährigen Bestehen der Enztalbahn und zum 15. Geburtstag der Übernahme der Strecke durch die Albtalverkehrsgesellschaft (AVG) im König-Karl-Forum der Badestadt gab er zu bedenken: „Wer weiß, ob die Entwicklung so dynamisch weitergegangen wäre.“ Ohne die Schienenverbindung.

Und auch andere wollen jetzt auf den fahrenden Zug aufspringen, wie das Stadtoberhaupt beim offiziellen Jubiläumsakt deutlich machte: „Besonders freut es mich, dass für den Bahnhof ein Investor gefunden wurde, der mit viel Liebe zur Historie dieses Gebäudes die Sanierung angehen wird.“ In Führungen durch das klassizistische Gebäude bekamen die Besucher mit, dass dort unter anderem an eine Belebung mit gastronomischen Einrichtungen gedacht ist. Denn, so Mack: „Der Wildbader Bahnhof galt als königlicher und elegantester in Württemberg.“

Umrahmt vom örtlichen Marcel-Baluta-Ensemble und passenden Musikstücken wie der Polka „Bahn frei“ von Eduard Strauß und „Auf der schwäb’sche Eisebahne“ bestätigte Andreas Knörle die Aussagen Klaus Macks. „Bad Wildbad hat eine Entwicklung genommen, die in der Region ihresgleichen sucht“, steht für den Verkehrsdezernenten des Landkreises Calw fest. „Die Enztalbahn ist ein leuchtendes Beispiel für intelligente und schienengebundene Mobilität“, so Knörle.

Ähnlich beurteilen auch der frühere baden-württembergische Ministerpräsident Stefan Mappus und IHK-Hauptgeschäftsführer Martin Keppler im Gespräch mit der PZ die Erfolgsgeschichte Enztalbahn. „Damals wurde mir vorgeworfen, dass die Fahrgastzahlen schöngeredet würden. Das Gegenteil ist der Fall. Es zeigt auch, dass man etwas wagen muss.“ Und für den in Wildbad lebenden Keppler sollte dieses „leuchtende Beispiel“ auch auf andere Vorhaben in der Region übertragen werden.

Das Jubiläum erwies sich für Bad Wildbad zwei Tage lang als Zugpferd. Nicht genug damit, dass die prominenten Gäste aus Pforzheim mit der Stadtbahn anreisten und der pendelnde Dampfzug äußerst gefragt war. Ein kleines Bähnchen am Kurpark-Eingang, das von Andrea und Uwe Kullmann aus Niefern-Öschelbronn betrieben wurde, war ständig ausgebucht. Eine Modellbahn-Ausstellung verfehlte ebenso wenig ihre Anziehungskraft wie Kinofilme über Eisenbahnen. Ein verkaufsoffener Sonntag, ein musikalisches Rahmenprogramm sowie lukullische Angebote zeigten auf, dass Bad Wildbad den Zug der Zeit erkannt hat.

Autor: Bruno Knöller