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Neuhausen -  05.11.2019
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Zweite Mannschaft vom 1. FC Steinegg wieder vor dem Aus

Einige Spielabsagen gab es am vergangenen Spieltag im Fußballkreis Pforzheim – aus unterschiedlichen Gründen. Der meistgenannte war Spielermangel. Bei so manchem Verein könnte dieser schon in Kürze zu drastischen Folgen führen. Etwa beim 1. FC Steinegg II in der Kreisklasse C2. Obwohl die Mannschaft schon in der vergangenen Saison nach der Winterpause abgemeldet werden musste, startete man mit einem Reserveteam in diesem Jahr einen Neuanfang. Die Hoffnung war groß, diesmal über die Runden zu kommen. Genug Spieler waren da. Doch nach neun Begegnungen sieht die Realität anders aus.

Der Kader ist geschrumpft, „aus mehreren Gründen“, sagt Steineggs Spielleiter Frank Mader. Näher will er nicht darauf eingehen. Aufgrund der Personalprobleme hätte man schon öfters „Flex“ gespielt (also 9 gegen 9), „doch darauf haben die meisten Kicker keinen Bock. Das ist doch kein Fußball, sagen sie“, berichtet Mader weiter und hat Verständnis dafür. „Beim 9 gegen 9 müht man sich schon heftig ab. Da kann man noch so fit sein.“

Wie es mit der Steinegger Reserve weitergeht, entscheidet sich wohl am Donnerstag nach dem Training in der Spielersitzung, so Mader. Schon zweimal musste man wegen Spielermangels Partien in dieser Runde absagen, eine dritte Absage würde den Ausschluss vom Spielbetrieb bedeuten.

So hat es auch Zaisersweiher II erwischt. Die Spielvereinigung ist raus aus der Kreisklasse C1. Drei Absagen waren eine zuviel. „Am Schluss hatten wir nur noch acht Mann zur Verfügung“, sagt Spvgg-Vorsitzender Axel Brüstle. In der vergangenen Saison wurde sein Team Vorletzter, trotzdem versuchte man es wieder. „Wir haben alles probiert, wollten in der Winterpause auch noch zwei Spieler verpflichten, doch keine Chance.“

Das Problem in Zaisersweiher: der Verein hat seit drei Jahren keine A-Junioren mehr. Es fehlt der Nachwuchs. „In der B- oder A-Jugend hören viele mit dem Kicken auf“, weiß Brüstle. Warum? „Viele haben wohl ein Motivations- oder Bewegungsproblem. An der Spielkonsole sind sie aber voll dabei.“

Die junge Generation von heute ist schon länger ein Problem für viele Fußballvereine. Geburtstag, Familienfeiern oder auch Lernen für Prüfungen scheint den jungen Erwachsenen heute wichtiger zu sein, als für ihre Mannschaft auf dem Platz zu stehen. „Früher hat man seinen Urlaub um die Spiele herumgelegt, heute ist das den Jungs egal“, kritisiert Brüstle. Den Ligaausschluss bedauert er sehr. Dennoch will er in der neuen Runde wieder eine „Zweite“ melden. Eine Anregung hat Brüstle aber noch an den Badischen Fußballverband: „Vielleicht sollte man darüber nachdenken, erst nach vier oder fünf Absagen eine Mannschaft vom Spielbetrieb auszuschließen.“