Zwischen Satire und Glaubensfragen
Königsbach-Stein. Die Texte handeln von Glaube, Liebe, Leben und vom Tod: Ein breites Spektrum deckt Martin Neef in seinen Gedichten ab. Erst vor kurzem sind 140 davon in einem neuen Buch erschienen, das den Titel „Ge(h)schichten und Geschichten“ trägt. Entstanden in den zurückliegenden 15 Jahren, wollen sie den Leser mal zum Schmunzeln, mal zum Innehalten und Nachdenken bringen. Viele davon gehen in die Tiefe, etwa bei Glaubensfragen.
Einige Texte behandeln Natureindrücke aus Namibia, andere sind durch Neefs Kindheit inspiriert. Er legt sich nicht fest. Wenn eine Idee in seinem Kopf entsteht, bringt er sie zu Papier. Fast immer hat er Block und Stift dabei. „Wenn einen etwas beschäftigt, will man dem auch weiterhin nachgehen.“ Hat er den Gedanken als Entwurf notiert, lässt er ihn eine Weile liegen, geht ihn hin und wieder durch und schaut, ob er sich weiterentwickeln lässt. „Manche Sachen können fertiggestellt werden, andere nicht“, sagt Neef und berichtet von einem Gedicht, für dessen Beendigung er fast 20 Jahre gebraucht hat.
Durch das ganze Leben begleiten den Königsbacher seine Texte. Schon in Jugendtagen hat er mit dem Schreiben begonnen – als Werkzeugmacherlehrling. Wenn die Maschine durchgelaufen ist und er gerade nichts zu tun hatte, machte er sich Gedanken. Abends, daheim, brachte er sie zu Papier.
Woher seine Liebe zum Schreiben rührt, kann Neef nicht genau sagen. Er vermutet, dass es etwas mit seinem Vater zu tun haben könnte, der in der Fastnacht „auf Schnurres“ gegangen ist: Das ganze Jahr über trug er Interessantes zusammen und gab es in Wirtshäusern bei einer Art Büttenrede zum Besten.
Mehr als 20 Jahre dauerte es, bis Neef sich traute, seine Gedichte erstmals zu veröffentlichen. Er suchte einen Verlag und brachte 2004 seinen ersten Gedichtband heraus, wenig später einen zweiten. Die Reaktionen seien überwiegend positiv gewesen.
Martin W. Neef: Ge(h)schichten und Geschichten, Neulingen (J. S. Klotz Verlagshaus) 2019. ISBN 978-3-946231-31-8
