Zwölftägige Oldtimer-Rallye durch Europa: Familie aus Nußbaum bei „European 5000“ dabei
Neulingen-Nussbaum. Dass der VW-Bus schon 20 Jahre auf dem Buckel hat, sieht man ihm keinesfalls an. Der grüne Lack glänzt in der Sonne, die grauen Stoffsitze sind makellos. Monatelang hat Familie Richter aus Nußbaum den Bus in Eigenregie auf den neuesten Stand gebracht.
Nicht nur stundenlang geputzt und poliert haben Vater Matthias, Sohn Florian und Schwiegersohn Tobias ihn. Auch die Technik des Fahrzeuges wurde von der Familie in den vergangenen Wochen generalüberholt. Diesen großen Aufwand auf sich genommen haben die Männer für die große Reise, die ihnen ab 7. September bevorsteht. Dann startet nämlich die zwölftägige Rallye „European 5000“ – und die drei sind unter dem Namen „The Judges“ eines von rund 100 Teams, das bei dem europaweiten Ereignis mitwirkt – und sind damit Teil eines wirklichen Abenteuers: Denn wohin es im Detail geht, weiß das Trio noch nicht. Das erfahren die Teilnehmer erst kurz bevor der Startschuss fällt.
Keine genauen Angaben
„Wir wissen nur, dass wir in München losfahren und unter anderem über die Côte d’Azur und Barcelona nach Amsterdam müssen. Die freiwilligen Aufgaben und Zwischenziele stehen im Roadbook – und das bekommen wir eben erst kurz vor dem Start“, so Matthias Richter. Doch selbst darin seien keine genauen Informationen zu finden. „Die meisten Orte sind nicht direkt vorgeschrieben. Man muss Sehenswürdigkeiten finden und kann Aufgaben erfüllen – wenn man die Lust und Zeit hat“, erklärt der Vater weiter. Die Herausforderung: Zur Orientierung sind lediglich gedruckte Karten erlaubt. „Das Navigationsgerät des Busses haben wir deshalb bereits ausgebaut.“
Das ist aber nicht alles: Autobahnen dürfen nur am ersten und letzten Tag befahren werden. Und ein weiteres Mal – sozusagen als Joker. „Sinn der Sache ist, mit Einheimischen oder anderen Menschen in Kontakt zu kommen“, erklärt Matthias Richter. Ob sie das auch wirklich einhalten, kann online jederzeit verfolgt werden: Alle Fahrzeuge sind mit einem Tracking-System ausgerüstet. Jeder Schritt wird also dokumentiert.
Übrigens auch im Roadbook von den Teilnehmern selbst – damit alle Punkte am Ende auch addiert werden können. Eben eine Art Schatzsuche im Oldtimer. Trotz oder gerade wegen der Einschränkungen steigt die Vorfreude bei den drei Männern derzeit von Tag zu Tag. „Wir freuen uns sehr darauf“, sagt Matthias Richter.
Abenteuer für den guten Zweck
Doch auch wenn die Tour viel Spaß und Abenteuer mit sich bringen soll, hat sie eigentlich einen anderen Sinn: „Uns ist es wichtig, etwas Gutes zu tun.“ Und das machen die Richters eben genau mit der „European 5000“.
Ziel der Rallye ist es nämlich, Spenden zu sammeln – über zahlreiche Sponsoren aus der Region, die die Richters selbst kontaktiert haben. „Unser gesammeltes Geld geht zu hundert Prozent an das Kinderzentrum Maulbronn und das Kinderhospiz Sterntaler in der Pfalz“, erklärt Matthias Richter.
Mehr lesen Sie am Freitag, 30. August, in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.