Eisingen -  30.03.2020
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„Bodenständig und fleißig“: Eisingen trauert um früheren Rathauschef Roland Bauer

Eisingen. Am vergangenen Samstag ist Eisingens früherer Bürgermeister Roland Bauer überraschend im Alter von 71 Jahren verstorben. Er lenkte die Geschicke der Gemeinde vom Februar 1998 bis zu seinem Ruhestand im Jahr 2014. „Wir nehmen Abschied von einer Persönlichkeit, die sich 16 Jahre lang um das Gemeinwohl in unserer Gemeinde – auch über die Gemeindegrenzen hinaus - verdient gemacht hat. Wir werden Roland Bauer ein ehrendes Gedenken bewahren“, würdigte das amtierende Ortsoberhaupt, Thomas Karst, seinen Vorgänger. Die Urnenbeisetzung findet wegen der Beschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie im engsten Familienkreis statt.

Roland Bauer ist am 17. Februar 1949 in Oberwittstadt, einem Stadtteil von Ravenstein im Neckar-Odenwald-Kreis, geboren worden. Nach einer kaufmännischen Ausbildung und dem Studium der Betriebswirtschaftslehre arbeitete er 20 Jahre lang als Personal- und Bezirksleiter bei großen Firmen, bis er sich als Personal- und Unternehmensberater selbstständig machte. Parallel zu den beruflichen Aufgaben war Bauer sowohl kommunalpolitisch 14 Jahre lang als Gemeinderat als auch im Vereinsleben seiner Heimatgemeinde Ravenstein aktiv. So war er als ambitionierter Sportflieger auch Vorsitzender des Luftsportvereins.

Ein Ziel, auf das er lange hingearbeitet hat

Wie er einmal sagte, war Bürgermeister zu werden ein Ziel, auf das er lange hingearbeitet habe. Im November 1997 wurde er bei der Wahl in Eisingen bei einer Wahlbeteiligung von über 70 Prozent mit 61,6 Prozent auf Anhieb zum Bürgermeister gewählt und im November 2005 wiedergewählt.

Wie Thomas Karst erinnert, wurde in der Amtszeit Bauers in gutem Zusammenwirken mit dem Gemeinderat und der Bürgerschaft die Entwicklung der Gemeinde in vielfältiger Weise positiv gestaltet. Beispiele sind der Neubau der Sporthalle, deutliche Investitionen in die Wasserversorgung, auch mit Neubau eines Hochbehälters und die Wasseraufbereitung, das Neubaugebiet „Spitzäcker“, die Schaffung der Rahmenbedingungen für einen Einkaufsmarkt für die Grundversorgung und den Bau des Pflegeheimes „Schauinsland“.

Von 2009 bis 2014 war Bauer Kreistagsmitglied. Kontakte zu den Vereinen, Organisationen und kirchlichen Einrichtungen waren ihm immer wichtig. Im Ruhestand schaute er als örtlicher Jagdpächter danach, dass auch in Wald und Flur alles in Ordnung ist.

Bei Bauers feierlicher Verabschiedung, die exakt an seinem 65. Geburtstag stattfand, laudierte der damalige Landrat Karl Röckinger: „Wir haben Sie als umgänglichen, bodenständigen, besonnenen und fleißigen Menschen kennen und schätzen gelernt. Sie haben die Ihnen gestellten Aufgaben gut gelöst und sich verdient gemacht“. Röckinger überreichte Bauer damals die „große Heynlin-Ehrenmedaille des Enzkreises.

Autor: msch