Eisingen -  16.12.2021
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In Eisingen: Hitzige Diskussionen über den Erweiterungsbau des Bildungszentrums

Eisingen. Die Entscheidung, wie es mit dem Erweiterungsbau des Bildungszentrums Westlicher Enzkreis weitergehen soll, führte am Mittwochabend im Gemeinderat Eisingen zu einer hitzigen Debatte. Bürgermeister Thomas Karst stellte zwei Lösungen in den Raum: das Fortführen der Planung mit dem jetzigen Partner oder ein Neustart und die Kündigung des aktuellen Büros. Karst betonte, die zweite Variante zu bevorzugen. Seiner Ansicht nach sei das Vertrauen in das zuständige Planungsbüro erschüttert, weil die ursprünglich angesetzten Gesamtkosten inzwischen mit zwei Millionen Euro mehr als deutlich „aus dem Ruder laufen“.

Das sahen die anwesenden Gemeinderäte nicht so. Christoph Schickle (CDU) fasste es folgendermaßen zusammen: Ein Ausstieg sei nur durch eine ordentliche Kündigung möglich. Dann würden die jetzigen Planer für alle beauftragten Leistungsstufen bezahlt werden müssen, auch für die, die sie dann gar nicht mehr erbringen. Das bedeute auch, dass im Falle einer Neuausschreibung diese Kosten doppelt anfallen würden. Schon jetzt sei die Kostenschätzung für die Alternativplanung nur rund zwei Millionen Euro günstiger, so Schickle. Außerdem wisse man nicht, ob die Alternativplanung überhaupt zum Zuge komme, da wieder öffentlich ausgeschrieben werden müsse und der günstigste Bieter den Zuschlag bekomme. Würden sich die jetzigen Planer erneut bewerben und erneut die Günstigsten sein, würden sie den Zuschlag bekommen, so der Gemeinderat. „Jetzt den bisherigen Planern zu kündigen, wäre aus unserer Sicht eine weitere, nicht unwesentliche Verzögerung bei wahrscheinlich noch höheren Kosten“, sagte Schickle. Monja Beck (FWV) verwies auf die zwei unbekannten Größen: Niemand könne sagen, was ein Ausstieg kosten werde und das bereits viel Zeit verloren gegangen sei.

Ulrike Metzger (Gemeinsam für Eisingen) erklärte, die gestiegenen Kosten hätten sie ebenfalls „geärgert“, trotzdem sei sie bereit, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen, da das Konzept einfach durchdacht, ausgereift, zukunftsweisend und im Sinne der Schüler wäre. Am Ende der Debatte appellierte Bürgermeister Karst an die Anwesenden, es müsse weitergehen, egal in welche Richtung. „Aber alle müssen die Entscheidung gemeinsam mittragen.“

Bei elf Stimmen, zwei Gegenstimmen und einer Enthaltung sprach sich der Gemeinderat schließlich dafür aus, auf dem eingeschlagen Pfad zu bleiben.

Autor: Corina Wiessler