Heimsheim
Enzkreis -  10.03.2019
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Anregungen für bezahlbaren Wohnraum

Enzkreis. Auf Einladung von Enzkreis-Landrat Bastian Rosenau waren zahlreiche Bürgermeister, Mitglieder des Kreistags, Vertreter von Wohnungsbaugesellschaften und Architekten ins Landratsamtes gekommen, um zu diskutieren, wie modernes und bezahlbares Wohnen in der Region gelingen kann.

„Die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist im Enzkreis – ebenso wie in vielen anderen prosperierenden Räumen in Baden-Württemberg – angespannt. Das treibt die Preise in die Höhe“, umriss Rosenau zu Beginn der Veranstaltung die Problematik. Insbesondere Bezieher von Sozialleistungen, Haushalte mit geringem Einkommen, aber auch zunehmend Normalverdiener hätten Probleme, bezahlbaren Wohnraum zu finden. „Dieses Thema treibt natürlich auch Bürgermeister und Kreisräte um. Deshalb haben wir für die vielen beteiligten Akteure eine Plattform für Vernetzung und Austausch geschaffen“, verdeutlichte der Erste Landesbeamte und Infrastruktur-Dezernent des Enzkreises, Wolfgang Herz, Sinn und Zweck der Veranstaltung.

In der vom Institut für Stadt- und Regionalentwicklung an der Hochschule Nürtingen-Geislingen unter Leitung von Professor Alfred Ruther-Melis moderierten Veranstaltung machten sich die Experten in insgesamt fünf Arbeitsgruppen Gedanken zu ganz unterschiedlichen Aspekten des Themas „bezahlbarer Wohnraum“, beispielsweise wie sich durch kommunales Flächenmanagement Potenziale bei der Innenentwicklung von Gemeinden aktivieren lassen. Speziell bei der Revitalisierung von Ortskernen könne die Gemeinde die Entwicklung durch Grunderwerb steuern. Dabei müsse jedoch auch die Bevölkerung mitgenommen werden, um die Akzeptanz der Veränderungen im Ortskern zu erhöhen. Innenentwicklung lohnt sich, so das Fazit.

Für ältere, behinderte Menschen oder auch finanzschwache Haushalte machten die Workshop-Teilnehmer einen hohen Bedarf an kleineren, möglichst barrierefreien Wohnungen mit nahe gelegener Versorgungs-Infrastruktur aus. Die aktuellen Überlegungen des Landes für einen Kommunalfonds „Bezahlbarer Wohnraum“ erläuterte der Vorsitzende des Landtagsausschusses für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, Professor Erik Schweickert (FDP). Bereits jetzt stünden jährlich 250 Millionen Euro Wohnraumfördermittel zur Verfügung. Der geplante Kommunalfonds werde zusätzliche Möglichkeiten eröffnen, für den Erwerb von Grundstücken durch die Gemeinden.

Für Wohnungsbau mit sozialem Anspruch steht laut Ortsbaumeister Rüdiger Weinbrecht ein Projekt im Birkenfelder Kirchweg. Und auch die geplanten „Hoffnungshäuser“ in Straubenhardt könnten beispielgebend sein. enz