Heimsheim
Enzkreis -  20.10.2018
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Grüne Kreisräte besuchen Behindertenwohnheim

Pforzheim/Enzkreis. Die Kreistagsfraktion der Grünen sich beim Besuch des Kappelhofs in Pforzheim ein eigenes Bild über die Situation in der Einrichtung gemacht – noch vor dem Bürgerentscheid um den Bau des umstrittenen Wohnheimes für behinderte Menschen in Illingen am vergangenen Wochenende.

Informieren sich vor Ort: Die Kreisräte der Grünen-Fraktion im Gespräch mit Kappelhof-Leiter Joachim Becht (Zweiter von links) sowie Caritas-Geschäftsführer Frank-Johannes Lemke (Dritter von links). Foto: Privat
Informieren sich vor Ort: Die Kreisräte der Grünen-Fraktion im Gespräch mit Kappelhof-Leiter Joachim Becht (Zweiter von links) sowie Caritas-Geschäftsführer Frank-Johannes Lemke (Dritter von links). Foto: Privat

Begleitet wurden die Kreisräte dabei von Frank-Johannes Lemke, dem Geschäftsführer des Heimträgers Caritas, sowie von Joachim Becht, dem Leiter des Hauses.

Im Jahr 1989 habe der Kreistag des Enzkreises den Beschluss gefasst, die behinderten Menschen aus dem Kreis in ihrer vertrauten Umgebung unterzubringen, erinnern die Grünen in einer Pressemitteilung. Dieses Konzept ermögliche es, engen Kontakt zu Angehörigen und Freunden aufrecht zu erhalten.

Auf Nachfrage von Kreisrat Peter Pförsich aus Illingen führte Lemke aus, dass es zu Beginn des Kappelhofs sehr wohl kritische und verunsicherte Nachbarn gegeben habe. „Wir haben sie von Anfang an eingeladen. So gelang es uns, schnell die Vorbehalte zu überwinden. Heute ist das Zusammenleben mit den Anwohnern problemlos.“

Interessiert nahmen die Kreisräte das Konzept des Hauses zur Kenntnis. Es beinhaltet Wohnen und die Beschäftigung in einer Tagesförderstätte unter einem Dach. Positiv werde von den Bewohnern die Freiheit gesehen, ihren persönlichen Lebensraum selbst zu gestalten. „Ein tolles Konzept, dass den Bewohnern ein Gefühl von Würde gibt“, zeigte sich Kreisrat Manfred Dengler beeindruckt. Joachim Wildenmann aus Birkenfeld sprach die Situation für behinderte Menschen im Enzkreis an. „Diese ist sehr angespannt, es gibt eine lange Warteliste. Zurzeit werden viele Menschen bundesweit verschickt und dieser Zustand ist eigentlich untragbar“, bemerkte Lemke, der auf den dringenden Bedarf für einen neuen Standort hinwies.

Autor: pm