Heimsheim
Enzkreis -  20.12.2018
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Tauziehen ums schnelle Internet – auch zwischen Enzkreis und Kreis Calw

Enzkreis/Kreis Calw. Im Landratsamt Calw fiel am Donnerstag bereits der Startschuss für innerörtlichen Glasfaserausbau – unter anderem in Schömberg und Bad Wildbad. Im Enzkreis sind manche Kommunalpolitiker ungeduldig. Dort beginnt nun die Betreibersuche fürs künftige Netz.

Es gibt im Enzkreis so manche, die sehnsüchtig hinüber zu den Nachbarn im Kreis Calw schielen, wenn es um die Vorbereitungen fürs schnelle Internet geht. Dort werden immer wieder Nägel mit Köpfen vermeldet. Das überörtliche Netz ist Calws Landratsamt zufolge weitestgehend fertig. Und gestern gab Landrat Helmut Riegger zusammen mit dem Betreiberunternehmen Netze BW, einer EnBW-Tochter, grünes Licht für den Bau von 113 Kilometern Glasfaser-Trassen innerhalb der Gemeinden Schömberg, Bad Wildbad, Enzklösterle, Bad Liebenzell, Oberreichenbach, Bad Teinach-Zavelstein, Simmersfeld, Neuweiler und Haiterbach. Für rund 20,5 Millionen Euro führt Netze BW voraussichtlich bis Anfang 2021 Glasfaserkabel zu Verteiler- und Hausanschlüssen.

In der Haushaltsdebatte des Enzkreises hatte dagegen SPD-Fraktionschef Hans Vester das dortige Tempo im Prozess der kommunalen Versorgung mit schnellem Internet scharf kritisert. Ein Zweckverband, ini dem fast alle Kreisgemeinden mitarbeiten, kümmert sich darum. Im Gegensatz zu Vester findet der Freie-Wähler-Kreistagsfraktionschef Werner Henle, dass diese Anstrengung Früchte trägt. Dass die Telekom und andere Unternehmen seit Monaten viele Gemeinden „geradezu heimsuchen“, führt Henle darauf zurück, dass die Firmen nicht im Wettrennen mit dem Zweckverband zu spät kommen wollen.

Doch ein kommunaler Baubeginn, den der Kreis Calw jetzt schon in der zweiten Stufe vollzieht, steht im Enzkreis noch aus. Allerdings: Seit Donnerstag läuft die Ausschreibung für den Betrieb des künftigen Glasfasernetzes im Enzkreis. Die Prognose von Sven Besser von der Geschäftsstelle des Zweckverbands Breitband: Wenn das Ausschreibungsverfahren gut laufe, könne man in neun bis zehn Monaten einen Netzbetreiber an der Seite haben. Unabhängig davon liefen die Vorbereitungen für den Bau des Glasfasernetzes. Mit dem überörtlichen Netz im Verbandsgebiet, rund 65 Kilometern Glasfaserleitung, soll es in der zweiten Jahreshälfte 2019 losgehen. Dauer: rund drei Jahre.

Der Kreis Calw ist da schon deutlich weiter. Auch innerorts rollen die Bagger wohl schon im Frühjahr 2019.

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Autor: Alexander Heilemann