Heimsheim
Enzkreis -  04.11.2018
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Trockenheit in der Region wird vom jüngsten Regen nicht ausgeglichen

Enzkreis/Pforzheim/Kreis Calw. Es hat sich abgezeichnet. Die PZ hat vor einigen Tagen schon berichtet, wie außergewöhnlich trocken der Herbst bislang gewesen ist. Wie sehr die Pflanzen wochenlang vergebens nach Regen gedürstet haben, ehe die letzten Oktobertage dank eines Tiefs für wenigstens etwas Linderung gesorgt haben.

Doch die entpuppt sich beim Blick auf die Gesamtbilanz der Wetterstation Ispringen/Pforzheim eher wie der sprichwörtliche Tropfen auf den heißen Stein. Denn trotz der jüngsten Niederschläge sind gerade mal 40 Prozent der normalen Regenmenge gefallen. Mickrige 20,1 Liter pro Quadratmeter.

Auch die übrigen Wetterdaten passen ins Bild. Stolze 173 Sonnenstunden statt der durchschnittlichen 125. Temperaturen fast zwei Grad über dem langjährigen Mittel für Oktober, der zudem noch mal drei waschechte Sommertage mit werten jenseits der 25 Grad bescherte. All das hatte seine guten Seiten für Ausflügler und Ausflugsziele zwischen Bad Wildbads Sommerberg und dem Stromberg-Heuchelberg-Gebiet. Ein Traum von einem goldenen Oktober.

Doch die Schattenseiten zeichnen sich längst ab. die Trockenheit begleitet die Region nämlich fast durchs gesamte Jahr. Nur der Januar war richtig nass mit nicht ganz der dreifachen Regenmenge im langjährigen Vergleich. Aber dann: Schon im Februar gab es nur noch neun Tage mit etwas Schnee oder Regen. Der April ließ es buchstäblich stauben. 19 Tage ganz ohne Regen, die übrigen mit nur wenigen Tropfen, dafür 260 Sonnenstunden und ganze Pollenwolken in der Luft. Der 31. Mai bescherte Orten wie Mühlacker oder Ölbronn-Dürrn Überflutungen – doch die lokalen Spitzenwerte des einen Tages überdecken, dass es im übrigen Mai nur rund zehn Tage mit etwas Regen gegeben hatte. Der Juni war knochentrocken – es fiel gerade mal ein Viertel der Durchschnittsregenmenge. Der Juli brachte Dürre, Dürre und noch mal Dürre. Gewässerpegel sanken auf rekordverdächtige Tiefstände, Gemeinden mit regionaler Wasserversorgung mussten Ausfälle mit Bodenseewasser beheben – die eigenen Quellen sprudelten nicht wie gewohnt. Die Region verbrauchte so viel Wasser aus dem Bodensee wie zuvor nur im Rekordsommer 2003. Im Monat darauf fiel bis auf den 9. August kein nennenswerter Regen. Im September gab es nur 56 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge. Ähnlich nun der Oktober.

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Autor: Alexander Heilemann