Ispringen ist für Neuplanung des Bildungszentrums
Ispringen. Nachdem in dieser Woche bereits die Gemeinden Kämpfelbach, Königsbach-Stein und Eisingen über das Bauvorhaben des Schulzentrums in Königsbach abgestimmt hatten, war am Donnerstag Ispringen am Zug. In der Gemeinderatssitzung, die digital stattfand, wurde über das Vorhaben abgestimmt. Im Rathaus konnte die Bevölkerung an der Sitzung teilnehmen. Es geht bei dem Projekt um die Erweiterung des Fachklassengebäudes sowie den Rückbau von Fachklassen für das Lise-Meitner-Gymnasium und die Willy-Brandt-Realschule.
Bereits 2018 wurde das Vorhaben auf den Weg gebracht, 2020 explodierten jedoch die Kosten. Ursprünglich war man von einem Betrag von 4,7 Millionen Euro ausgegangen, dieser steigerte sich letztendlich auf 11 Millionen Euro, inklusive 15 Prozent Puffer für Unvorhergesehenes. Bürgermeister Thomas Zeilmeier erläuterte zu Beginn der Abstimmung die Möglichkeiten. Das ist zum einen ein Neustart des Projekts mit einer Alternativplanung, die vom Verwaltungsrat in Auftrag gegeben wurde und zwei Millionen Euro günstiger ist, oder die Fortführung des bisher eingeschlagenen Weges mit der Kostensteigerung. Das Argument, dass der Alternativvorschlag mehr Zeit in Anspruch nehme, sehe er nicht wirklich, da es nun erst einmal sechs bis neun Monate benötige bis das Projekt fortgeführt werden kann. Er sprach sich daher klar für den Alternativvorschlag aus, also die Kündigung aller bisherigen Vertragspartner und eine Neuausschreibung der Planungsleistungen. In dieser Ansicht wurde er von den meisten Gemeinderatsmitgliedern bestärkt, lediglich Gerhard Augenstein (CDU) stimmte letztendlich für die Fortführung des eingeschlagenen Weges. Das Vertrauen in die Planer scheint gestört.
So betonte Manuel Linkenheil (SPD): „Wir alle stehen hinter dem Bildungszentrum, dennoch geht es für mich darum, wie man mit Steuergeldern umgeht. Die Kommunikation von Seiten der Schulverbandsleitung war unprofessionell. Der Schulverband hat auch die Aufgabe, die Kosten im Blick zu behalten.“ Ursula Nesper-Adelhelm (FWI) erklärte: „Bei allen Vor- und Nachteilen kommen wir nicht um die Differenz von zwei Millionen Euro herum. Die versprochene Transparenz für das Projekt ist man uns schuldig geblieben, wir haben keine detaillierte Kostenerstellung erhalten, obwohl dies mehrfach angefordert wurde. Da schwindet das Vertrauen in die Planer und die Leitung des Schulverbandes.“ Elisabeth Vogt (LMU) bekräftigte dies mit Verweis auf die Verantwortung gegenüber den Finanzen der Gemeinde: „Auch für nachfolgende Generationen müssen wir diese Entscheidung treffen. Ich finde es gut, dass wir die Bremse ziehen, wir haben Mut gezeigt.“ Frank Weber (CDU) merkte an: „Die Fortführung wird kommen, auch wenn es nicht in meinem Sinne ist. Das haben Königsbach und Eisingen bereits entschieden. Nun ist es wichtig, dass wir positiv zusammenarbeiten.“
In der Schulverbandssitzung am kommenden Dienstag wird nun erneut eine Abstimmung stattfinden. Nachdem in den Gemeinderäten eine Patt-Situation herrscht, da sich Ispringen und Kämpfelbach gegen die Weiterführung der Planungsarbeiten entschieden haben, wird nun die Mehrheit der Schulverbandsmitglieder entscheiden. Diese liegt bei Königsbach und Eisingen, die sich für eine Fortführung der bisherigen Planungsarbeiten ausgesprochen haben.