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Ispringen -  02.06.2022
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Ispringer Bürgermeister informiert Krankenpflegeverein: Soziale Mitte lässt auf sich warten

Ispringen. Auch wenn die Corona-Krise ihm ordentlich zu schaffen gemacht hat: Der Ispringer Krankenpflegeverein blickt optimistisch in die Zukunft – mit einem neuen Vorstand und vielen Plänen. Zum ersten Mal seit drei Jahren hat er am Mittwochabend eine Mitgliederversammlung abgehalten.

Eigentlich hätte dabei Bürgermeister Thomas Zeilmeier das Raumprogramm für die neue soziale Mitte vorstellen sollen, die ein Investor in enger Abstimmung mit der Gemeinde und dem Krankenpflegeverein auf einem Areal zwischen Eisenbahnstraße und Hauptstraße realisieren will.

Demenz-Wohngemeinschaft

Geplant ist unter anderem, dass der Krankenpflegeverein dort künftig eine Demenz-Wohngemeinschaft betreibt, seine Räumlichkeiten und die der Diakoniestation unterbringt. Doch wie viele andere bleibt auch dieses Großprojekt vor den Herausforderungen im Bausektor wie exorbitanten Steigerungen bei den Materialpreisen, Schwierigkeiten bei den Lieferketten und der Suche nach Handwerkern nicht verschont. Deswegen hat man die Präsentation der Pläne vorerst verschoben. Zeilmeier betonte in der Sitzung ausdrücklich und mehrmals, das Projekt sei nicht gestoppt, sondern nur verlangsamt. „Die soziale Mitte soll auf jeden Fall kommen, aber etwas langsamer als ursprünglich gedacht.“ Der Bürgermeister rechnet damit, dass sich die Situation in einem Jahr entspannt haben könnte.

Planungen im Hintergrund

Derweil gehen im Hintergrund die Planungen und die Suche nach Optimierungsmöglichkeiten weiter. Auch beim Krankenpflegeverein steht man nach wie vor voll und ganz hinter der neuen sozialen Mitte. „Das Projekt ist für uns weiterhin sehr wichtig“, betonte Vorsitzender Jürgen Mohrkamm, der bei den Wahlen ebenso in seinem Amt bestätigt wurde wie Kassier Martin Bürkle. Der stellvertretende Vorsitzende Gerhard Schonder dagegen scheidet aus dem Vorstand aus. Sein Nachfolger ist Rolf Eschler. Schonder war von 2003 bis 2015 Vorsitzender und seither stellvertretender Vorsitzender. Auch Schriftführer Joachim Vogt hört auf. Seine Nachfolgerin ist Silke Richtermeier.

„Die Pandemie hatte auch uns fest im Griff“, sagte Mohrkamm und verwies auf Einschränkungen, zusätzliche Aufgaben, Stress und „Ängste, die uns ständig begleitet haben“. Zum Opfer gefallen sind der Corona-Krise auch die Feierlichkeiten, die der Krankenpflegeverein 2021 anlässlich seines 125-jährigen Bestehens geplant hatte. Aktuell hat er 485 Mitglieder, vor drei Jahren waren es noch 531. Bei den Patientenzahlen verlief die Entwicklung umgekehrt: Waren es vor drei Jahren noch 190, sind es inzwischen 250, die von knapp 60 Mitarbeitern kompetent und liebevoll versorgt werden. Mitarbeiter, die laut Geschäftsführerin Andrea Haas „ein wahnsinniges Spektrum an Aufgaben“ abdecken, etwa in der Pflege, in der Hauswirtschaft und bei Betreuungsleistungen.

Pflegedienstleiter Stefan Kettig erklärte, die Diakoniestation habe sich zu Beginn der Pandemie komplett neu erfunden: Um die Anzahl der möglichen Kontaktpersonen erheblich zu reduzieren, sind aus der großen Station vier kleine geworden. Kettig blickte auf „zwei wirklich stressige Jahre“ zurück, zeitweise mit „unheimlich viel Arbeit, aber keinem Silberstreif am Horizont“. Dennoch habe man sich bei der wichtigsten Aufgabe, der Versorgung der Patienten, kontinuierlich verbessert. Um dieses Niveau zu halten, entwickle man die Konzepte stetig weiter.

Autor: rol