Keltern -  25.05.2019
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Aus dem Ratssaal in Keltern

Keltern. Zur Grundsatzdiskussion kam es im Kelterner Gemeinderat bei der Diskussion um die notwendige Sanierung der Halle des TV Niebelsbach.

Susanne Nittel (SPD) machte bei der anvisierten Förderung durch die Kommune ihre eigene Rechnung auf und brachte im Zusammenhang von Vereinsförderung und Einzelfallentscheidungen ein abschnittsweises, zeitlich über mehrere Jahre gestaffeltes Vorgehen ins Spiel. Das sei transparenter und bringe dem Verein am Ende womöglich sogar eine höhere, kommunale Förderung. Dieter König (SPD) sekundierte seiner Fraktionskollegin: Natürlich habe der Verein die Förderung verdient. Es gehe aber um die Sorge, dass bei der großen Maßnahme von 300 000 Euro und einer Förderung von 50 Prozent die Kommunikation nach Außen und das Verständnis bei anderen Vereinen leide. Auch sei es an der Zeit, die Sondernutzungsrechte der Gemeinde an der Halle endlich einmal schriftlich zu fixieren.

Bürgermeister Steffen Bochinger unterstrich, dass man die umfangreiche Vorgehensweise mit dem Verein ausdrücklich abgestimmt habe. Kämmerer Frank Kern unterstrich, dass er sehr wohl rechnen könne und nicht der Eindruck erweckt werden dürfe, dass der Verein schlecht wegkomme. Im Gegenteil: So, wie man es abgesprochen habe, sei es besser für den Verein.

Manfred Dengler (Grüne) wiederum bezeichnete die Rechnung von Nittel schlicht als falsch. Die Gemeinde wolle ein verlässlicher Partner sein und dem Verein den Rücken stärken. Karin Becker (CDU) hielt das geplante Gesamtkonzept für dringend notwendig. Es sei nun Zeit, die Maßnahme zügig umzusetzen. Michael Trägner (FWG) erläuterte, man sei dreimal vor Ort gewesen und habe nun ein schlüssiges Konzept. Es gehe um eine Entscheidung, bei der man sich weniger um die Art der Kommunikation sorgen müsse: Es sei schlicht der Mut erforderlich, als Entscheidungsträger hinzustehen.

Nittel blieb bei ihrer Linie: Sie halte eine zeitlich gestaffelte Umsetzung im Sinne der Vereinsförderung für den korrekten, wenn auch umständlichen Weg. Sie müsse sich daher enthalten, denn der Form nach könne sie nicht zustimmen. Tatsächlich erfolgte der Beschluss einmütig bei der erwähnten Enthaltung.

Das ermöglichte folgenden Beschluss: Die Gemeinde Keltern beteiligt sich an den Sanierungskosten (300 000 Euro) der Adolf-Krämer-Halle in Höhe von 50 Prozent. Außerdem wird ein zinsloses Förderdarlehen von 15 000 Euro auf 15 Jahre mit einer Mindesttilgung von 500 Euro pro Jahr gewährt, damit der Verein die geplante Erneuerung der Sportgeräte umsetzen kann. Die ersparten Zinsen werden als Vereinsförderung verbucht. Sollte der Zuschuss des Sportbundes in Teilbeträgen an den Verein fließen, wird die Gemeinde diesen ebenfalls als zinsloses Förderdarlehen mit den genannten Konditionen vorstrecken.

Das Hochwasserkonzept der Gemeinde brachte Jochen Reister (CDU) ins Spiel. Wann denn im Internet fortlaufend aktualisierte Pegelstände abrufbar sein werden, wollte er von der Verwaltung wissen. Bauamtsleiter Michael Mühlen sagte, an der Bachbrücke unterhalb des Ellmendinger Altenheims werde ein elektronischer Pegelmesser installiert werden.

Bei den Fragen aus der Bevölkerung sorgte sich ein Bürger wegen verschwundenen Verbotsschildern an Feldwegen. Die Verwaltung sagte, ein Schild bei Weiler sei umgestürzt und vom Bauhof zunächst gesichert worden. Es werde wieder installiert. Grundsätzlich bleibe es bei der Sperrung der Wege für den allgemeinen Verkehr, auch wenn mal ein Schild fehle.

Ferner wurde ein Missverständnis in der Sitzung des Gemeinderats beseitigt: Die Bäume, die die Verwaltung spenden wolle, seien zwar den Ortsjubiläen in Ellmendingen und Weiler geschuldet, aber im Grundsatz für Bürger aller Ortsteile vorgesehen. mar

Autor: Peter Marx