Ein Jahr in den Weinbergen von Keltern zwischen Buchdeckeln
Keltern. Geht man oberhalb von Keltern regelmäßig in den Weinbergen spazieren, so kann man zu nahezu jeder Zeit Winzer arbeiten sehen. Es vergeht kein Monat im Jahresverlauf, in dem dort nichts zu tun wäre. Zu den regelmäßigen Spaziergängern durch die heimische Landschaft gehören auch David Wood, die Pinguletta-Verlegerin Silke Boger und ihr Mann Helmut Speer. Die drei sind befreundet, arbeiteten bereits zusammen und ließen gemeinsam die Idee zu einem Buch reifen, das die im Jahresverlauf anfallenden Arbeiten im Weinbau zeigt und erklärt.
„Davids Zeichenkunst begeistert mich schon lange“, sagt Silke Boger. „Außerdem weiß ich, dass er ebenso wie wir unsere Gemeinde und ihre Landschaft liebt und hier sehr viel unterwegs ist. Da lag es nah, ihn zu bitten, mit seinen Zeichnungen den Text zu illustrieren.“ Das Projekt war zunächst für ein Jahr geplant. Denn schließlich mussten Fotos als Vorlage für die Zeichnungen aufgenommen und Interviews mit den Winzern geführt werden. „Es sind dann zwei Jahre daraus geworden“, wie David Wood erklärt.
Weil das Buch auch eine Hommage an die gemeinsame Heimatgemeinde Keltern und deren jahrhundertealte Weinbautradition ist, war es der Verlegerin ein Anliegen, es im Jubiläumsjahr erscheinen zu lassen. „Vielleicht mag man denken, eine Gemeinde sei mit 50 Jahren noch zu jung zum Feiern, aber wir haben alle gemerkt, wie sehr uns das Feiern in den letzten zwei Jahren gefehlt hat“, zeigt sich Bürgermeister Steffen Bochinger ist begeistert. „In unserer Gemeinde in herrlicher Landschaft leben gesellige Menschen, unsere Winzer verstehen das Keltern aufs Beste. Wir haben viel guten Wein“, fügt er hinzu, „und der will schließlich auch getrunken werden.“
Illustrationen ergänzen Texte
Nun kann der interessierte Weinliebhaber nachlesen, was alles nötig ist, bevor der Tropfen im Glas ist, und dabei dem Text in den liebevollen Illustrationen nachspüren. Helmut Speer hat in den Gesprächen mit den Winzern jede Menge Fachjargon gehört, bei der Produktion des Buchs aber darauf geachtet, die Arbeiten so zu beschreiben, „dass sie auch ohne Wörterbuch der Önologie verstanden werden“. Die Arbeit hat sich gelohnt. Die vielen Stunden, die David Wood mit seinen Zeichnungen verbracht hat, in denen er mit Bleistift skizziert, mit Tuschefüller gezeichnet und koloriert hat und deren Anzahl er nicht nennen könnte, haben ein eindrucksvolles Buch entstehen lassen. „Das Jahr im Weinbau“ ist informativ und zugleich ein Augenschmaus.
Zudem wird so mancher Weinliebhaber darauf auch den Winzer seines bevorzugten Weinguts erkennen, den Bulldog des Nachbarn oder den Blick über den Weinberg vom eigenen liebsten Aussichtspunkt. Der Bildband ist ein Werk aus Keltern über den Weinanbau und zugleich eine Liebeserklärung an die Tradition, die Natur und den heimischen Wein.