Keltern -  19.05.2018
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Gegen Politikverdrossenheit: Keltern erhält Leitbild mit Bürgerbeteiligung

Keltern. Den Auftrag zur Begleitung des Leitbildprozesses in Keltern hat Professor Rudolf Jourdan aus Ludwigsburg erhalten. Die Entscheidung erfolgte bei 15 Ja-Stimmen und zwei Enthaltungen. Zuvor hatte Bürgermeister Steffen Bochinger von einem wichtigen Schritt gesprochen und unterstrichen, dass es sich bei einem Leitbild um einen lebendigen Prozess handele – für ein lebens- und liebenswertes Keltern.

Unmittelbar nach der Abstimmung verteilte Kämmerer Frank Kern im Auftrag des Rathauschefs eine vorbereitete Presseerklärung. In dieser wurde daran erinnert, dass der Leitbildprozess seinen Ausgangspunkt in der Ratssitzung vom 25. Juli 2017 hatte. Seinerzeit habe der Bürgermeister dem Gemeinderat ausdrücklich vorgeschlagen, sich durch einen Grundsatzbeschluss auf den Weg zu machen.

Die Kernbotschaft von Bochinger: „In diesen Leitbildprozess müssen die Bürger von Anfang an mit einbezogen werden.“ Der gesamte Prozess müsse offen und transparent sein. Der Bürgermeister weiter: „Nur wenn sich die Bürger wohlfühlen und sich mit dem Leitbild identifizieren, ist ein Gemeindeleben, wie wir es in Keltern kennen, auch in Zukunft möglich.“ So bleibe Keltern eine Kommune auf Höhe der Zeit. Bis es zur Abstimmung kam, wurde im Gremium aber klar, dass sich einige Ratsmitglieder auch eine alternative Beauftragung mit dem Büro arc.grün aus Kitzingen hätten anfreunden können.

Weitere Details aus dem Rathaus:

Teurer als geplant werden die Kanalarbeiten „Im Thäle“ in Niebelsbach. Die Mehrkosten betragen laut Verwaltung 162 000 Euro. Angesichts der schwierigen Marktlage soll keine neue Ausschreibung erfolgen. Einmütig votierte der Gemeinderat für eine Vergabe an das Unternehmen Wolff & Müller aus Heidelberg.

Glück gehabt: Die Bauunternehmen sind seit vielen Monaten ausgelastet. Deshalb fand sich zunächst keine Firma für den längst gefällten Beschluss zum Abriss des Gebäudes Heldengasse 1 in Ellmendingen. Erst im Zuge der freihändigen Vergabe signalisierte der Baggerbetrieb Matthias Schickle aus Remchingen ein verfügbares Zeitfenster für das städtebaulich relevante Projekt. Die Arbeiten können nun im Zeitraum von Juli bis August vorgenommen werden. Die Kosten liegen einige hundert Euro über dem ursprünglichen, maximalen Kostenansatz von 50 000 Euro.

Als vergleichsweise günstig werden die Kosten für die weitere Sanierung des historischen Rathauses in Weiler eingestuft. Es dreht sich um viele Details mit Kosten in Höhe von 44 000 Euro. So geht es beispielsweise um Torbögen, Holztore, Fenster, feuchte Wände, verfaulte Balken sowie eine Be- und Entlüftungsmöglichkeit. Es gab viele Fragen und Anregungen.Letztlich stimmte der Rat einmütig zu.

Leistungen zur Vergabe eines Flussgebietsmodells für die Ortsteile Weiler und Niebelsbach sowie eines Gewässerentwicklungsplans für Pfinz, Krähenbach, Niebelsbach und Arnbach hat der Kelterner Gemeinderat vergeben. Der Auftrag geht an das Ingenieurbüro Wald + Korbe aus Hügelsheim. Das Flussgebietsmodell kostet knapp 77 000 Euro und der Gewässerentwicklungsplan knapp 28 000 Euro.

Informationen erhielt das Gremium zum Umbau der Räumlichkeiten im Untergeschoss des Gemeindekindergartens Pforzheimer Straße 32 in Ellmendingen. Es geht um die Umwandlung von einer besonderen Verwendung in Räumlichkeiten für eine Kleingruppe. Seitens des Umweltamtes war eine Raumluftmessung gefordert worden, die keine Auffälligkeiten gezeigt hatte. Seitens der Baurechtsbehörde war auf einen zweiten Rettungsweg hingewiesen worden. Ferner hatte das Jugendamt die Bodendämmung ins Spiel gebracht. Alles in allem, so die Kelterner Verwaltung, seien viele Details zu berücksichtigen. Der Gemeinderat nahm die Ausführungen zur Kenntnis. Unabhängig von der Maßnahme steht eine Grundsatzdebatte im Gremium noch aus, wie sich die Kindergartenstruktur in Ellmendingen entwickeln soll.

Eine Vorschlagsliste mit dreizehn Namen wird dem Gericht zur Auswahl der Schöffen in der Amtsperiode 2019 bis 2023 vorgelegt. Auf der Liste sind folgende Namen vermerkt: Jan Steinle, Johanna Kowollik, Walter Hermann Mayer, Harald Borvitz, Sigrid Gudrun Flachenecker, Sven Deurer, Michael Glosse, Mariette Nittel, Norbert Bischoff, Anja Kühnl, Bärbel Meyer-Klinge, Ira Köffel und Britta Wenz.

Bei der Beratung und Beschlussfassung hinsichtlich der Betriebsformen für das Kindergartenjahr 2018/19 wurde deutlich, dass in Keltern jedes Kind einen Platz erhält, allerdings nicht alle Kinder am Wunschstandort und somit auch nicht zwingend im gewünschten Ortsteil. Jedoch habe man stets im Einvernehmen mit den Eltern eine Lösung herbeiführen können, unterstrich die Verwaltung. Man sei weit entfernt von Zuständen wie in Pforzheim. Dort war es bekanntlich zu zahllosen Absagen bei Nachfragen für Kita- und Krippenplätze gekommen.

Autor: Peter Marx