Keltern -  07.07.2020
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Im Schanzenzwist den Absprung geschafft: Auf Gemeindekritik an Bike-Anlage in Keltern haben Familien schnell reagiert

Keltern-Niebelsbach. Für Verärgerung in Keltern hat die PZ-Berichterstattung bezüglich wilder Bike-Parks im Wald gesorgt. Als Ausgangspunkt hatte ein großer, bebilderter Bericht aus dem Amtsblatt („Nicht genehmigte MTB-Strecke“) gedient, in dem die Gemeindeverwaltung eine kritische Sicht vertreten hatte. Am Dienstag meldeten sich Eltern und sagten, dass sich die Wogen geglättet hätten.

Kein klärendes Gespräch

Die Kelterner Verwaltung hätte sich geirrt: Es habe vor der Veröffentlichung im Amtsblatt kein klärendes Gespräch „mit einem Elternteil eines der Kinder“ stattgefunden. Die Jugendlichen hätten im Niebelsbacher Wald eine vergleichsweise kleine Geschicklichkeitsanlage installiert gehabt, von „umfangreichen Baumaßnahmen“ und einer „größeren Waldfläche“, wie von der Verwaltung zunächst dargestellt, könne keine Rede sein.

Eine Mutter, die namentlich nicht genannt werden möchte, erläutert: Es seien keine waldfremden Baustoffe verwendet worden. Bei den errichteten Bauten habe es sich „lediglich um im Wald vorhandene  Erdhügel gehandelt, die die Kinder mit einer Schaufel geformt“ hätten. Alles in allem habe es sich um kleine Ausmaße gehandelt. Die beteiligten rund sechs Kinder im Alter von acht bis sechzehn Jahren, so die Mutter zur PZ, hätten die von der Verwaltung kritisierte Anlage sehr wohl zurückgebaut. Eine Verweigerungshaltung habe definitiv nicht vorgelegen.

Zwischenzeitlich habe man sich mit Bürgermeister Steffen Bochinger abgestimmt, der das am Dienstag auch bestätigte. Man hoffe nun vielmehr, so die Eltern, dass künftig die Dinge mit Augenmaß betrachtet würden. In anderen Gemeinden gebe es sehr wohl auch wilde Anlagen im Wald, ohne das dies zu einer großen Veröffentlichung im Amtsblatt führe. In Keltern sei man es im Gegenteil eher gewohnt, Dinge auf dem kleinen Dienstweg direkt zu klären, hieß es von Elternseite zur PZ. Gleichwohl habe man sich bemüht, die Dinge so schnell wie möglich zu korrigieren.

Corona-Sonderlage

Im Übrigen, so eine Mutter, müsse man sich auch die vielen Wochen der Corona-Sonderlage vor Augen halten. Es sei doch positiv zu beurteilen, wenn der Nachwuchs nicht nur zu Hause mit Computerspielen beschäftigt gewesen sei und stattdessen im Wald an seiner Fitness, Geschicklichkeit und Kondition gearbeitet habe. Bei ihren Spielen seien die Kinder auch von Vorbeikommenden beobachtet worden.

Diese, so die Eltern, hätten sich positiv über den Sportsgeist geäußert.

Autor: mar