Löschfahrzeug aus Keltern für Einsatzkräfte in Petrinja
Keltern. Zum Jahresende erreichte den Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Keltern, Joachim Straub, ein Aufruf des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg. Ehrenmitglied des Verbands und Vizepräsident a. D. Gerhard Lai bat in eindringlichen Worten um Unterstützung der Feuerwehren im kroatischen Katastrophengebiet, wo in der Region um die Orte Sisak, Petrinja und Glina am 29. Dezember die Erde mit der Magnitude von 6,4 bebte, Opfer forderte und große Schäden anrichtete. Tagelang kam es zu Nachbeben, die Feuerwehren sind ununterbrochen im Einsatz und haben dabei Schäden an Gebäuden, Fahrzeugen und Material erlitten.
Zwischen Feuerwehren in Baden-Württemberg und dem Kroatischen Feuerwehrverband besteht eine langjährige Partnerschaft mit zahlreichen persönlichen und freundschaftlichen Kontakten, und Gerhard Lai steht gerade jetzt laufend im Kontakt mit dem Kroatischen Feuerwehrverband und den Feuerwehren im Schadensgebiet.
Neben Hilfsgütern für die betroffenen Menschen wie Lebensmittel- und Hygienepaketen sowie Winterkleidung ist gerade die Bitte um Spenden von persönlicher Schutzausrüstung für Krankenhauspersonal und insbesondere von Feuerwehrausstattung dringlich und eilig.
Kommandant Joachim Straub hat daher gleich nach Erhalt des Aufrufs am Silvestermorgen Bürgermeister Steffen Bochinger kontaktiert, um Unterstützung der Hilfsaktion gebeten und angefragt, ob das zur Versteigerung vorgesehene und bereits in einer Auktionsplattform eingestellte Tanklöschfahrzeug der Abteilung Dietlingen TLF 16/25 nach Kroatien gespendet werden könne. Im vergangenen Sommer wurde das TLF, das der Freiwilligen Feuerwehr seit den 1980er-Jahren viele rettende Dienste geleistet hat, gegen ein neues Modell auf der Höhe des technischen Standards ausgetauscht. Nachdem alle Schulungen und Trainings umgesetzt wurden und das neue TLF 4000 nun uneingeschränkt einsatzfähig ist, sollte es nach Beschluss des Gemeinderats meistbietend veräußert werden.
Bochinger verlor keine Zeit und begann sofort, die Gemeinderäte anzurufen. Am späten Nachmittag des Silvestertags war es dann soweit: Der Gemeinderat hatte seine Zustimmung für die Spende gegeben. Bochinger dankt den Beteiligten: „Es ist uns wichtig, in solch einer Situation Solidarität zu zeigen und nicht nur davon zu sprechen. Hier kam es darauf an, dass Feuerwehr, Gemeinderat und Bürgermeister gemeinsam und spontan entschieden haben und dadurch Mitmenschen helfen können, die unverschuldet in eine Krisenlage gekommen sind. Darüber bin ich als Bürgermeister stolz.“
Am Neujahrsmorgen bestückten Timo Schmidt, Robin Gorgus, Joachim Straub und Patrick Wurster mit Unterstützung des Jugendfeuerwehrmitglieds Oliver Wurster das TLF wieder mit der bereits ausgebauten Beladung. Viel Zeit blieb nicht, denn noch am selben Tag sollten die Hilfsgüter am Sammelplatz, dem Feuerwehrhaus Bad Krozingen, ankommen, um gleich am Morgen des 2. Januar im geschlossenen Verband nach Petrinja aufbrechen zu können. „Wir waren überwältigt, wie viele MTW, GW und Sattelschlepper mit Hilfsgütern dort schon warteten, als wir gegen 16 Uhr ankamen“, berichtet Kommandant Straub, der das TLF mit Patrick und Oliver Wurster nach Bad Krozingen fuhr, um es dort zu übergeben.
