Nach 17 Jahren Abschied aus dem Kelterner Gemeinderat
Keltern. Aus wichtigem Grund aus dem Kelterner Gemeinderat ausgeschieden ist der Ellmendinger Jürgen Th. Müller (CDU).
Ursprünglich selber zunächst als Nachrücker ins Gremium gekommen, gab der Kommunalpolitiker nun nach 17 Jahren den Stab an Rüdiger Deeg aus Dietenhausen weiter (PZ berichtete bereits im Vorfeld). Der Nachrücker Deeg hat somit einige Monate Zeit, sich in den Gemeinderat einzuarbeiten. Neuwahlen sind bereits am 26. Mai. Müller selber sprach von einem Abschied mit Wehmut. Ihm sei der Schritt nicht leichtgefallen, aufgrund seiner immer stärkeren beruflichen Orientierung als Fernseh-Magazinproduzent bei Auslandseinsätzen habe es letztlich keine andere Entscheidungsmöglichkeit gegeben. Zum Hintergrund: Müller ist Geschäftsführer der TV-BW Medienproduktionen und eng mit dem Medienhaus der „Pforzheimer Zeitung“ verbunden.
Die Würdigung von Müller fiel umfangreich aus. Bürgermeister Steffen Bochinger knüpfte an die berufliche Vita des Journalisten und Produzenten Müller an. Er ließ wichtige Projekte Revue passieren, an denen Müller seit November 2002 mitgewirkt habe. Neben zahlreichen Bauprojekten sei Müller ein überzeugter Anhänger der Blaulichtfraktion gewesen und habe immer ein offenes Ohr für die Feuerwehr und Sicherheitsfragen gehabt. Darüber hinaus habe sich der Christ Müller auch besonders stark der Sozialpolitik und damit den sozialen Diensten in der Gemeinde verpflichtet gefühlt. Als Fraktionssprecher der CDU habe er durch Sachlichkeit und Pragmatismus überzeugt.
Müllers Fraktionskollege Michael Sengle rechnete das Engagement in beeindruckende Zahlen um. Unterm Strich habe er 2700 Stunden in den Dienst der Rats- und Fraktionsarbeit investiert. Bei einem Acht-Stunden-Tag entspreche das einer eineinhalbjährigen Tätigkeit zum Wohle der Bürgerschaft. Lob gab es auch aus den anderen drei Fraktionen im Kelterner Gemeinderat. Michael Trägner (FWG) charakterisierte Müller als angenehmen Partner. Die Attribute ordentlich, fair, unaufgeregt und respektvoll wurden von Trägner genannt. Dieter König (SPD) sah das ganz ähnlich und bescheinigte Müller, ein fleißiger und korrekter Mensch zu sein. Walter Appenzeller (Grüne) lobte Müllers Ernsthaftigkeit und seine Fähigkeit, auch über den Tellerrand hinausschauen zu können. Karin Becker übernimmt die Funktion der Fraktionssprecherin und sie ist künftig auch die Urkundsperson für Gemeindeniederschriften.
