Tenor Jay Alexander begeistert seine rund 300 Zuhörer mit Kirchenliedern
Keltern-Ellmendingen. Ein heller Blitz zuckt durch die Barbara-Kirche in Ellmendingen. Die Lampe in einem der Scheinwerfer hat plötzlich den Geist aufgegeben. Jay Alexander nimmt es mit Humor, lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Schließlich ist der in Pforzheim geborene und in Eisingen lebende Tenor Vollprofi und steht schon seit vielen Jahren auf der Bühne – zusammen mit seinem Gesangspartner Marc Marshall oder allein.
Sein Repertoire ist groß, umfasst auch Kirchenlieder. Auf seiner CD „Geh aus, Mein Herz“, hat er im vor drei Jahren 15 Lieder mit religiösem Hintergrund zusammengefasst und damit Platz eins der Klassik-Charts erobert.
Den oft jahrhundertealten Texten verleiht der Sänger auch in der Ellmendinger Barbara-Kirche mit starker Stimme neue Kraft. Ein Unterfangen, das in diesem Kirchenraum besonders eindrücklich wirkt. Der ist am Samstagabend in in rotes Licht getaucht. Das Konzert ist ausverkauft, jede Reihe in der Kirche voll besetzt.
Rund 300 Besucher hören dem Tenor mucksmäuschenstill zu, wenn er den Choral „Nun danket alle Gott“ ausdrucksstark zum Vortrag bringt, wenn er sich beim Reformationslied „Eine feste Burg ist unser Gott“ kämpferisch gibt und Franz Schuberts „Heilig, heilig, heilig“ ganz sanft intoniert, mit viel Wärme und Gefühl. Seine Stimme ist weich, aber dennoch substanzreich, mit schönem Vibrato. Sie füllt den ganzen Kirchenraum. Dort entstehen immer wieder intime Momente, in denen das Publikum das Gefühl hat, dem Tenor ganz nah zu sein.
Schöne Geschichten
Seinen Gesang unterstützt Alexander mit ausladenden Gesten. Zwischen den Stücken, wenn er gerade nicht singt, klärt er seine Zuhörer über die Hintergründe der dargebotenen Lieder auf und erzählt ihnen kleine Geschichten, etwa die von einem Friseurbesuch. Zurückhaltend begleitet wird der Tenor von Juna Tscherewatskaja, die bei ihren Soli am Klavier mit nuanciertem Spiel glänzt. Viel Applaus.
