Knittlingen
Knittlingen -  28.03.2018
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Freundin aus Knittlingen misshandelt und vergewaltigt – 35-Jähriger aus Pforzheim verurteilt

Heidelberg/Knittlingen. Er hat seine Freundin misshandelt, gedemütigt und vergewaltigt. Das Heidelberger Landgericht verurteilte den einen 35-jährigen Angeklagten aus Pforzheim zu acht Jahren Haft und anschließender Sicherungsverwahrung.

Der vielfach wegen Gewalttaten vorbestrafte Deutsche habe seine „Aggressionen hemmungslos ausgelebt“, sagte der Vorsitzende Richter Christian Mühlhoff. Das 27 Jahre alte Opfer leide bis heute. Opfer und Täter hatten sich im Herbst 2016 kennengelernt. Da saß der aus Pforzheim stammende Mann noch im Gefängnis, hatte aber bereits Freigang. Bald kam es zu ersten Tätlichkeiten.

Bei einem Besuch in deren Wohnung in Knittlingen prügelte er auf die Freundin ein und verletzte sie. Und das aus nichtigem Anlass. Dennoch trennte sie sich nicht von ihm. „Sie dachte, sie könne ihm durch ihre Liebe helfen und ihn auf den richtigen Weg bringen“, sagte Opferanwalt Thomas Franz. Silvester 2016 feierte das Paar gemeinsam in einer Diskothek in Heidelberg und übernachtete danach in einem Boardinghouse. Dort erduldete die Frau an Neujahr eine Orgie der Gewalt durch ihren Freund. Richter Mühlhoff sprach von einem „Martyrium“. Der Angeklagte habe seine Freundin bespuckt, geschlagen und getreten. Und gedroht, sie zu „richten“ und ihr das Knie zu zertrümmern. Er fuchtelte mit einem Messer herum und würgte sie bis zur Bewusstlosigkeit, ist das Gericht überzeugt. Die Frau erlitt dadurch ein Kehlkopftrauma. Dann habe er ihr die Kleider vom Leib gerissen und „auf rabiate Weise den Geschlechtsverkehr erzwungen“.

Die Strafkammer verurteilte den Angeklagten wegen Vergewaltigung, Bedrohung sowie vorsätzlicher und gefährlicher Körperverletzung. Die Verteidiger wollen Rechtsmittel einlegen. Sie hatten eine nicht bezifferte Strafe wegen Körperverletzung beantragt.

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Autor: anf