Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  01.06.2022
Artikel teilen: Facebook Twitter Whatsapp

Mehr Transparenz gefordert: Verwaltung in Königsbach-Stein erneut in der Kritik

Königsbach-Stein. Auf der Tagesordnung stand es zwar nicht. Trotzdem war es Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung: das Seniorenheim, das ein privater Investor in der Steiner Wilhelmstraße errichten lässt. Wolfgang Ruthardt (SPD) wünschte sich in Bezug auf das Großprojekt mehr Transparenz und beantragte, die Verwaltung solle dazu „öffentlich und vollumfassend“ informieren.

Was geht hier vor sich? Während in der Steiner Wilhelmstraße das Seniorenheim gebaut wird, mehren sich die Stimmen, die von der Gemeindeverwaltung eine offenere Kommunikation zu dem Bauprojekt fordern.
Was geht hier vor sich? Während in der Steiner Wilhelmstraße das Seniorenheim gebaut wird, mehren sich die Stimmen, die von der Gemeindeverwaltung eine offenere Kommunikation zu dem Bauprojekt fordern. Foto: Roller

Steiner Seniorenheim: Unter anderem geht es ihm um Abweichungen vom Zeitplan und von der Umsetzung des vorhabenbezogenen Bebauungsplans, zudem um die Frage, seit wann die Abweichungen bekannt sind und wie mit ihnen umgegangen wird. „Uns geht es darum, dass diese Dinge öffentlich diskutiert werden“, sagte Ruthardt: „Wir als Gemeinderat müssen das überwachen und voranbringen.“ Bauamtsleiter Thomas Brandl erklärte, die wesentlichen Informationen seien bereits im Mitteilungsblatt und als Pressemitteilung veröffentlicht worden.

In nächster Zeit werde zur Klärung offener Fragen ein Gesprächstermin zwischen der Gemeinde und dem Investor stattfinden, kündigte Thomas Kaucher (FW) an und betonte, über den vorhabenbezogenen Bebauungsplan habe sich die Gemeinde direktere Einflussmöglichkeiten gesichert. Aber die Kontrollaufgabe liege beim Landratsamt. Kaucher leitete die Sitzung in Vertretung für Bürgermeister Heiko Genthner, der sich Kauchers Angaben zufolge in Quarantäne befand. Weil auch Ordnungsamtsleiter Dominik Laudamus nicht anwesend sein konnte, mussten am Dienstagabend gleich zwei Punkte von der Tagesordnung genommen werden: Die Beratungen zur Jugendbeteiligung und zum Bürgerbeteiligungshaushalt 2023 wird es erst in der nächsten Sitzung geben, die planmäßig Ende Juni stattfindet. Gesprächsbedarf gab es im Bürgersaal des Königsbacher Rathauses dennoch mehr als genug.

Absperrung vor dem Rathaus: Zu Beginn der Sitzung meldeten sich zahlreiche Bürger zu Wort. Einer bezeichnete die Absperrungen vor dem Steiner Rathaus als „Skandal“, als „Unding“ und kritisierte, dass „man ein ganzes Jahr lang unsere schöne Dorfmitte so verschandelt“. Doch damit könnte es laut Daniela Stadie vom Bauamt schon bald vorbei sein. Sie erklärte, man habe „händeringend“ nach Firmen gesucht, die die an der Fassade des historischen Rathauses notwendigen Arbeiten fachgerecht und unter Einhaltung des Denkmalschutzes ausführen können. Fündig geworden ist man zwar, aber die Firmen können laut Stadie erst im Herbst ans Werk gehen. Weil man das nun wisse, werde man in den nächsten zehn Tagen ein Sicherheitsnetz anbringen lassen, um so die Verkehrsteilnehmer vor eventuell herabfallenden Fassadenteilen zu schützen. Danach können die Absperrungen verschwinden.

Heizungsanlage: Neuigkeiten hatte Stadie auch zur Heizungsanlage für das Heynlin-Areal zu verkünden. Im April hatte der Gemeinderat entschieden, dass die Wärmeversorgung dort über eine Holzpelletanlage mit zwei Gas-Brennwertkesseln laufen soll. Daraufhin wollte ein Mann in der Bürgerfragestunde wissen, ob die Anlage später auf Wasserstoff umrüstbar wäre.

Stadie sagte, grundsätzlich ließen sich moderne Gasheizungen auch mit einem „wasserstoffangereicherten Medium“ betreiben. Ein kompletter Umstieg auf Wasserstoff sei möglich, wenn man entsprechende Anpassungen an der Anlage vornehme.

Autor: Nico Roller