Königsbach-Stein
Königsbach-Stein -  23.09.2020
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Millionen zum Schutz vor Hochwasser: Empfehlungen für Königsbach-Stein liegen vor

Königsbach-Stein. Einen zweistelligen Millionenbetrag wird es die Gemeinde Königsbach-Stein kosten, wenn sie alle Hochwasserschutzmaßnahmen umsetzt, die das Ingenieurbüro „Wald + Corbe“ vorschlägt. Das machte Ingenieur Markus Fritz in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats deutlich.

Fritz stellte die fertige, aktualisierte Flussgebietsuntersuchung für den Ortsteil Königsbach vor. Ihre Kernaussage: Für ein hundertjährliches Hochwasser ist der Schutz in Königsbach noch unzureichend und kann auch über Rückhaltemaßnahmen nicht verbessert werden. Es brauche mehr: Mehrere Mauern und Wälle werden etwa im Bereich des Wasserschlosses vorgeschlagen, zwischen den Brücken an der Pforzheimer und der Durlacher Straße und im Bereich des Industriegebiets „Allmendwiesen“. Der Ramsbach soll auf 75 Metern leicht aufgeweitet, drei Verdolungen sollen ausgetauscht, ein Abschnitt der Brettener Straße umgebaut werden. Auch für den Frontalgraben werden Gewässeraufweitungen, der Austausch von Verdolungen und die Erstellung von Wällen empfohlen.

Es bräuchte Baumaßnahmen im Verkehrsbereich an breiteren Bachabschnitten. Das Planungsbüro schätzt die Kosten für die Maßnahmen in Königsbach auf knapp vier Millionen Euro. Für alle Maßnahmen in beiden Ortsteilen rechnet man mit knapp 14 Millionen. „Hochwasserschutz ist nicht billig“, sagte Fritz und verwies gleichzeitig auf Fördermöglichkeiten. Um in deren Genuss zu kommen, muss eine Nutzen-Kosten-Untersuchung vorgenommen werden. Bei der Erstellung der Flussgebietsuntersuchung hat sein Ingenieurbüro die Erkenntnisse vergangener Hochwasserereignisse berücksichtigt. Aktuell existieren in Königsbach drei Rückhaltebecken. Ihr Ausbau wäre im Gegensatz zu anderen Maßnahmen nicht wirtschaftlich, so das Büro.

Autor: Nico Roller