Mühlacker
Mühlacker -  17.04.2023
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Flüchtlingslage in Wiernsheim pendelt sich ein

Wiernsheim-Pinache. Gegen Ende des vergangenen Jahres war die Unterbringung von Flüchtlingen für die Gemeinde Wiernsheim noch ein kniffliger Problemfall. Weil die Zuweisungsquoten des Landratsamtes wegen des damaligen Wohnraummangels nicht erfüllt werden konnten, mussten bisweilen sogar Ausgleichszahlungen an den Kreis geleistet werden. Mittlerweile scheint sich die Flüchtlingslage in der Heckengäu-Gemeinde aber einzupendeln.

Wie hier in der Wiernsheimer Lindenstraße soll bald auch auf dem Friedhofsparkplatz in Pinache eine Wohncontaineranlage entstehen.  Hepfer
Wie hier in der Wiernsheimer Lindenstraße soll bald auch auf dem Friedhofsparkplatz in Pinache eine Wohncontaineranlage entstehen. Hepfer Foto: Hepfer

„Aktuell leben in Wiernsheim und seinen Teilorten insgesamt 131 geflüchtete Menschen in der Anschlussunterbringung“, berichtet Heike Jung vom Haupt- und Personalamt. In der geplanten Wohncontaineranlage auf dem Friedhofsparkplatz in Pinache, für die der Gemeinderat Ende März grünes Licht gegeben hatte (die PZ berichtete), sei vorgesehen, 70 bis 80 Personen unterzubringen. Wann die Container aufgestellt würden, sei allerdings Sache des Landratsamtes, betont Jung. Die Gemeinde stelle lediglich die Fläche für die neue Wohnanlage des Enzkreises zur Verfügung.

Laut Auskunft von Sophie Shum, die neben Bürger- und Ordnungsamtsleiterin Saskia Tsirogiannis für Flüchtlings- und Asylfragen zuständig ist, muss die Gemeinde Wiernsheim bis Ende April noch sechs geflüchtete Personen unterbringen. Welche Zuweisungsquote die Kommune im Mai vom Landratsamt erhalte, sei noch offen, sagt Shum. Fest stehe aber, dass der alte Iptinger Kindergarten für die Neuankömmlinge mit einer Küche sowie ausreichend Toiletten und Duschen hergerichtet worden sei.

Bis zu 20 Personen finden Platz

Auch das Schimmelproblem habe man beseitigt. „Wir warten jetzt nur noch auf die nächste Zuweisung, um eine passende Konstellation der Flüchtlinge – entsprechend ihrer Herkunftsländer – in dieser Gesamtunterkunft zu finden“, erläutert Sophie Shum. Der alte Kindergarten soll schnellstmöglich mit 15 bis 20 Personen belegt werden. Im gemeindeeigenen Wiernsheimer Gasthaus „Adler“ und in der Wohncontaineranlage an der Lindenstraße sind schon länger Geflüchtete untergebracht.

Auf eine Containerlösung setzt auch die Gemeinde Illingen. Die bereits bestehende Anlage in der Wilhelmstraße ist nach dem Beschluss des Gemeinderats bereits auf 50 Wohneinheiten erweitert worden, aber noch nicht bezugsfertig. Wie Illingens Hauptamtsleiter Sven Holz auf PZ-Nachfrage mitteilt, müssen vor Ort noch Arbeiten an der Elektrik durchgeführt werden. „Durch die erweiterte Wohnanlage schaffen wir es aber problemlos, die uns zugewiesenen Flüchtlingsquoten zu erfüllen“, sagt der Hauptamtsleiter.

Autor: Peter Hepfer