Mühlacker
Mühlacker -  02.06.2024
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Fundiertes Gesamtkonzept für Natur- und Umweltschutz in Mühlacker soll her

Mühlacker. Nachdem in Mühlacker in diesem Jahr der Startschuss für ein „Integriertes Stadtentwicklungskonzept“ fallen soll, in dem ein Masterplan für die zukünftige planerische und vor allem konzeptionelle Entwicklung der Stadt auf breiter Ebene entwickelt werden soll, fehlt nach Ansicht der LMU-Fraktion (Liste Mensch und Umwelt) das Gegenstück für Landschaft und Natur.

Grasnelke ist «Blume des Jahres 2024»
Laut LMU-Fraktion passiert zum Schutz unserer natürlichen Grundlagen (das Foto zeigt eine Grasnelke) zu wenig. Foto: LOKI-SCHMIDT-STIFTUNG, DPA Foto: picture alliance/dpa/Loki-Schmid

Für die LMU ist ein Gesamtkonzept zum Schutz der natürlichen Grundlagen in Natur und Landschaft mindestens genauso wichtig, so die Fraktion. In den vergangenen Jahren habe die Fraktion der Liste Mensch und Umwelt einige Anträge in diese Richtung gestellt. Passiert sei nach ihrer Auffassung jedoch nicht viel.

Gefragt sei ein ganzheitlicher Ansatz, welcher die ökologischen Ansprüche unserer Landschaft berücksichtigt. Zum Beispiel im Bereich des Insektenschutzes genüge es nicht, Blühwiesen anzulegen, sondern sie müssen zu einen möglichst späten Zeitpunkt nach der Blüte gemäht und nicht mit Pestiziden verseucht werden.

„Die Beleuchtung im privaten und öffentlichen Raum muss dringend insektenfreundlich gestaltet werden, was ohne Qualitäts- oder Sicherheitsverluste heute Stand der Technik ist. Vorrang hat dabei die Umrüstung von alten Beleuchtungsquellen, wie etwa die momentane Beleuchtung der Enzgärten mit überwiegend Licht im blauen Spektrum. Eine solche Beleuchtung mag zwar originell aussehen, erweist sich allerdings als katastrophaler Insektenvernichter. Auf diesen Umstand hat die LMU-Fraktion in der Vergangenheit schon mehrmals in Form von Anträgen und Vorschlägen hingewiesen um Verbesserungen anzustoßen“, so der Fraktionsvorsitzende Klemens Köberle.

Insektenschutz sei Artenschutz auch für viele andere Arten, denn „Ohne Insekten gib es kein Futter für die meisten Vögel, Amphibien, Reptilien, Fledermäuse und Kleinsäuger. Abgesehen davon wirkt sich der Rückgang der Insekten als Bestäuber von Wild- und Kulturpflanzen direkt auf die Menschen aus“, wie Gemeinderätin Ulrike Fuchs betont. So wie am Beispiel des Insektenschutzes könne man in allen Bereichen des Arten- und Naturschutzes die Folgeketten ableiten. Ein ganzheitliches Natur- und Landschaftsschutzkonzept für das „Schönenberger Tal“ wurde schon im letzten Jahr auf Antrag der LMU beschlossen. Eine gute Maßnahme für den Artenschutz, die dank einem Antrag der Liste Mensch und Umwelt im Gemeinderat beschlossen wurde, sei die Einrichtung der Stelle eines „Feldschützen“, der neben der Außenbereichskontrolle vor allem die Naturfreunde und Naturnutzer über Arten- und Biotopschutz aufklären solle.

Die LMU-Fraktion wartet nach eigener Aussage auf die Beantwortung ihres Antrages zur Verbesserung der Situation der Amphibiensammelaktionen, sowie auf die die Durchführung eines bereits beschlossenen Gesprächs mit den Landwirten in Mühlacker.

Autor: pm