Mühlacker
Mühlacker -  27.04.2025
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Gleichstellung von Menschen mit Behinderung: Protesttag mit Demo in Mühlacker geplant

Mühlacker/Enzkreis/Pforzheim. Anlässlich des Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung wird es am Montag, 5. Mai, von 14 bis 16 Uhr in Mühlacker einen Demonstrationszug geben. Start ist vor dem Scala Filmtheater. Von dort geht es – begleitet von Reden – bis zum Bahnhof. Die Teilnahme ist kostenlos.

Midsection of young blind man with white cane walking across the street in city.
Rund um den Protesttag finden in ganz Deutschland rund 600 Aktionen statt. Foto: Halfpoint - stock.adobe.com

Eine Gebärdensprachdolmetscherin ist vor Ort. Organisiert wird der Protesttag gemeinsam von der Lebenshilfe Vaihingen-Mühlacker, der Lebenshilfe Pforzheim-Enzkreis, dem Badischen Blinden- und Sehbehindertenverein, dem Gehörlosenverein Pforzheim Enzkreis, miteinanderleben, dem Caritasverband und der Diakonie Pforzheim sowie weiteren Akteuren aus dem Bereich der Selbsthilfe.

„Wir freuen uns sehr über die Initiative und das Engagement der Selbsthilfevereine und unterstützen diese Aktion ausdrücklich“, erklären die beiden Inklusionsbeauftragten des Enzkreises und der Stadt Pforzheim, Anne Marie Rouvière-Petruzzi und Mohamed Zakzak.

Gerade in diesen Zeiten, in denen durch die vorgezogenen Neuwahlen wichtige Reformen wie die des Allgemeinen Gleichstellungsgesetzes und des Behindertengleichstellungsgesetzes angehalten wurden, sei es wichtig, dass Menschen mit Behinderung ihre Forderungen vorbringen: „Mit der neuen Regierung steht nun ein Neustart an – auch in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion“, so die Beauftragten. Katrin Saalbach von der Lebenshilfe Vaihingen Mühlacker und Daniel Jilg von der Lebenshilfe Pforzheim Enzkreis ergänzen:

„In diesem Jahr möchten wir die in der UN-Behindertenrechtskonvention verankerten Rechte von Menschen mit Behinderung in den Fokus rücken.“

Weit von den Zielen entfernt

Auch mehr als 15 Jahre nach Inkrafttreten der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen und vieler nationaler Gesetze und Richtlinien seien Menschen mit Behinderung von einer uneingeschränkten Teilhabe am gesellschaftlichen Leben noch weit entfernt. „Auch wenn Deutschland vor großen Herausforderungen steht, dürfen die Belange von Menschen mit Behinderung nicht außer Acht gelassen werden“, sind sich alle einig.

Jede und jeder sei eingeladen, sich für Gleichberechtigung stark zu machen und sich am Aktionstag zu beteiligen – denn die Kluft zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch auf Gleichberechtigung für alle Menschen und der Lebenswirklichkeit könne nur gemeinsam Stück für Stück überwunden werden. Im zweiwöchigen Zeitraum rund um den Protesttag finden in ganz Deutschland jedes Jahr etwa 600 Aktionen statt.