Ist der Vater mit seinem Sohn nach Panama gereist? Ermittler suchen weiter nach vermutlich entführtem Jungen aus Mühlacker
Pforzheim/Mühlacker. Die Suche nach einem vermutlich von seinem Vater entführten Zehnjährigen aus Mühlacker dauert an. Zu einem Bericht der "Bild"-Zeitung, wonach der Vater mit dem Sohn womöglich nach Panama gereist sein könnte, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Pforzheim am Dienstag: "Der Aufenthaltsort des Beschuldigten ist uns aktuell nicht bekannt. Wir suchen nach wie vor mit Hochdruck nach ihm." Weitere Angaben machte er aus ermittlungstaktischen Gründen nicht. Gegen den Vater wird wegen des Verdachts auf Kindesentziehung ermittelt.

Nach Informationen der "Bild"-Zeitung soll die Mutter nach Panama geflogen sein, um nach ihrem Kind zu suchen. Nach früheren Medienberichten war der Junge über Weihnachten bei seinem leiblichen Vater nahe Bergisch Gladbach. Als die Mutter den Sohn am 2. Januar am vereinbarten Treffpunkt in Köln abholen wollte, wartete sie vergeblich. Sie soll 10.000 Euro Belohnung ausgesetzt haben. Kurz vor Weihnachten soll der Vater unter anderem die Herausgabe des Reisepasses des Zehnjährigen vor Gericht erstritten haben.
Angebliches Motiv der mutmaßlichen Kindesentführung: Der Vater, ein gebürtiger Belgier, sei Impfgegner und habe nicht gewollt, dass sein Sohn geimpft werde. Der Staatsanwalt sagte dazu: "Die Motivlage ist Gegenstand der Ermittlungen. Wir haben keinen Kontakt zum Beschuldigten." Zur Berichterstattung, wonach der Vater den Jungen von der Schule abgemeldet habe, konnte er keine Angaben machen.