Mühlacker
Mühlacker -  29.09.2019
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Kein Radweg unter derneuen Herrenwaagbrücke

Mühlacker. Die Idee hätte durchaus ihren Reiz gehabt, doch sie wurde abgelehnt: Die Stadt Mühlacker hatte beim Landratsamt angefragt, ob im Zuge des Neubaus der Herrenwaagbrücke der bestehende Enztalradweg entlang des Enzvorlandes und unter der Brücke weiter ausgebaut werden könnte. Das Anliegen wurde im August vom Landratsamt Enzkreis unter Nachfrage beim Regierungspräsidium (RP) Karlsruhe abgelehnt. Die Begründung: Der Abflussquerschnitt der neuen Brücke kann aus Hochwasserschutzgründen durch den Radweg nicht verringert werden.

Das erläuterte in der jüngsten Gemeinderatsitzung der städtische Tiefbauamtsleiter Holger Weyhersmüller. Überdies würde der dann 800 Meter lange Radweg im Enzvorland auch nicht den vorgegebenen Gewässerrandschutz von fünf Metern Abstand einhalten, verdeutlichte Weyhersmüller. „Das hat mich sehr geärgert“, sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Jürgen Metzger. „Das ist unbefriedigend“, ergänzte LMU-Sprecher Klemens Köberle. SPD und LMU beantragten daher, an der Radwegplanung unter der Brücke ohne Gefährdung des Hochwasserschutzes festzuhalten. Das wurde mehrheitlich abgelehnt. Dass Radfahrer und Fußgänger die neue Brücke gefahrlos überqueren können, war das Anliegen von Matthias Trück (CDU).

„Wir warten auf die neue Brücke schon seit 26 Jahren“, sagte Freie-Wähler-Chef Rolf Leo. Da könnte es nicht sein, dass der Brückenbau, der im kommenden Frühjahr endlich beginnen solle, durch den Radweg nun wieder ins Stocken komme. „Wir müssen das Beste daraus machen und darauf hoffen, dass es endlich losgeht“, sagte Leo. FDP-Vorsitzender Veit Kibele riet, sich „nicht gegen Windmühlen zu verkämpfen“ und darüber nachzudenken, den Radweg weiter entfernt zu verlegen. „Für den Radweg brauchen wir andere praktikablere Regelungen“, war auch Wolfgang Schreiber (CDU) überzeugt. Nun soll sich die Verwaltung beim RP für eine sichere Ein- und Ausfahrt der Anwohner der Enzstraße auf ihre Grundstücke einsetzen, sowie dafür, dass Radfahrer und Fußgänger die neue Brücke sicher überqueren können. ip