Kirchenbezirk Mühlacker muss fünf Pfarrstellen einsparen
Mühlacker. Das Kirchenparlament des Evangelischen Kirchenbezirks Mühlacker hatte am vergangenen Freitag bei seinen Beratungen den Klimaschutz und das für die Pfarrstellen als zentrale Themen.

Siglinde Hinderer vom Umweltreferat der Evangelischen Landeskirche in Württemberg stellte das Klimaschutzgesetz vor und gab Impulse zur konkreten Umsetzung für die Kirchengemeinden. Das Gesetz zielt auf eine weitgehende Nettotreibhausneutralität ab, die vor allem durch Maßnahmen im Gebäude- und Mobilitätssektor erreicht werden soll. Geplant ist 2040 eine 95 Prozent Reduzierung der Emissionen, der verbliebene Anteil soll kompensiert werden.
Bereits 37 Prozent Emissionen eingespart
Hinderer zeigte sich zuversichtlich, dass dies zu schaffen ist „Ich habe Hoffnung, dass wir das schaffen können“ so die landeskirchliche Umweltbeauftragte mit Blick auf die bereits geleisteten 37 Prozent Einsparung. Das Thema Klimagerechtigkeit soll dazu in allen Bildungseinrichtungen behandelt werden und die Schöpfungstheologie ein Teil der Ausbildung für Mitarbeitende in der Kirche. Die Umsetzung des Gesetzes wird durch finanzielle Mittel der Landeskirche und Unterstützung durch das Umweltreferat gefördert. Wesentlich sei dabei die persönliche Haltung als Organisation und als Einzelperson, die mit den Leitfragen „Was brauche ich wirklich? Gibt es Alternativen, die umweltfreundlich sind? Hat die Anschaffung eine lange Lebensdauer?“ bedacht werden können.
Fünf Pfarrstellen weniger
Pfarrer Markus Epting stellte in seiner Funktion als Vorsitzender des „Pfarrplanausschusses“ die Zielzahlen des Pfarrplans 2030 und die weiteren Schritte, um ein Stellenverteilungskonzept zu erarbeiten, vor. Ab dem Jahr 2030 wird der Kirchenbezirk fünf Pfarrstellen weniger zur Verfügung haben. Epting machte deutlich: „Für uns als kleiner Kirchenbezirk werden diese Einsparungen deutlich spürbar“ sein. Anliegen sei es, „regio-lokal zu denken und zu planen“, und die Gemeinden in diesen Prozess einzubinden. Geplant ist bei der Bezirkssynode im Herbst dieses Jahres einen Entwurf für ein Stellenkonzept vorzustellen, an dem mit den Rückmeldungen weitergearbeitet wird. Im März 2024 soll der Bezirkssynode ein finales Konzept zum Beschluss vorgelegt werden. Sowohl die Landeskirche als auch der Kirchenbezirk informieren die Pfarrämter und Kirchengemeinderatsgremien.
Zu Experimentierfreude aufgerufen
Die Landessynodalen Dorothee Knappenberger und Gerhard Keitel berichteten von der Tagung der Landessynode. Sie gingen auch auf den Pfarrplan ein. Die Landessynode möchte beim Pfarrplan 2030 „möglichst viele Pfarrpersonen in den Parochien halten“ (Anmerkung der PZ-news-Redaktion: Als Parochie bezeichnet man den Amtsbezirk eines Pfarrers.). Weiter erwähnten sie den ersten Bericht von Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, der darin zu Experimentierfreude aufrief, was auch ein Scheitern einschließen könne, um gewohnte Pfade zu verlassen und etwas Neues auszuprobieren.
Seitens des Nachbar-Kirchenbezirks Badischer Enzkreis überbrachte Claudius Schillinger Grüße und zeigte auf, dass auch in der badischen Landeskirche die Diskussionen geführt werden, wie Kirche in Zukunft gestaltet werden könne. Schillinger sprach im Namen seines Kirchenbezirks den Wunsch einer Kooperation zwischen beiden Kirchenbezirken aus.
Den Beratungen voraus ging ein Gottesdienst, den Pfarrer Bernhard Körner aus Knittlingen gemeinsam mit Pfarrer Peter Huhn gestaltete. In seiner Funktion als Prädikantenpfarrer nahm Pfarrer Huhn die Beauftragung von Silvana Schubert und Hermann Bidlingmaier als Prädikanten vor. Musikalisch gestaltete Dekan Jürgen Huber am E-Piano den Gottesdienst.