Mühlacker
Mühlacker -  22.12.2025
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Traditioneller Mahle-Lauf: Kommt eine Revolution oder der Abschied?

Mühlacker. Ein Schritt nach hinten kann einen möglicherweise auf längere Sicht nach vorne bringen. Auch bei einem doppelten Rückschritt ist das nicht ausgeschlossen – allerdings noch schwieriger. Beim Thema Sportveranstaltungen in Mühlacker sieht es danach aus, dass 2026 nicht nur der Triathlon im Sommer, sondern auch der Lauf im Wonnemonat Mai ausfällt.

Kommt beim Mahle-Lauf eine große Veränderung oder sogar das Aus?
Kommt beim Mahle-Lauf eine große Veränderung oder sogar das Aus? Foto: Nico Roller

Und während es mit dem sportlichen Dreikampf ziemlich sicher ein Jahr später mit neu formiertem Organisations-Team weitergeht, spricht wenig dafür, dass der Mahle-Lauf nur in eine Pause gehen würde.

Natürlich ist die Finanzierung ein Knackpunkt. Doch um das Thema Geld in den Griff zu bekommen bringt Annette Albers von der Agentur Eventpower in Darmstadt ein neues Konzept ins Spiel. Statt eines Laufs, bei dem alle für sich unterwegs sind, könnte es künftig einen Team-Marathon für Gruppen mit einer Größe von vier bis acht Personen geben. Anders als man annehmen könnte, steht die Intension ein Gemeinschaftserlebnis zu schaffen, nicht an erster Stelle. Priorität haben die besagten Sparerwägungen.

Nur günstige Lösung ist denkbar

Wie lässt sich die Veranstaltung so billig machen, dass es sich überhaupt noch lohnt, sie zu organisieren? So in etwa lautet für die Eventpower-Chefin die Kernfrage. Anstatt vom Kelterplatz nach Ötisheim und wieder zurück zu laufen, könnte in Mühlacker derselbe Rundkurs wie beim Triathlon eingerichtet werden, was aus Sicht von Annette Albers auf bis zu 20 Prozent geringere Logistik-Kosten als bisher hoffen ließe.

Diese Überschlagsrechnung gibt einen Hinweis darauf, in welchem Maße Namensgeber Mahle allenfalls noch bereit ist, in das Projekt zu investieren. Eine Trendwende 2027 kann sich Annette Albers nicht vorstellen.

Mit dem neuen Konzept wäre in jedem Fall auch eine Veränderung der Zielgruppe verbunden. Ambitionierte Hobby-Läufer hätten keinen großen Anreiz mehr zu starten. Die Veranstaltung hätte – entsprechend großes Interesse vorausgesetzt – noch stärker den Charakter einer Breitensportveranstaltung.

Ob Mahle für einen Kurswechsel zu haben wäre, weiß Annette Albers noch nicht. Bevor sie das erkundet, wünscht sie sich einen Wink der Stadtverwaltung. Klar ist aber, nicht nur wegen der Feiertage, sondern auch weil der bisherige Oberbürgermeister Frank Schneider im Januar Stephan Retter Platz macht, dass es selbst im besten Fall noch Wochen dauert, bis es Klarheit geben kann.

Im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“ äußerte sich Retter zurückhaltend. Dass er sagt, sich zu dem Thema erst im nächsten Jahr äußern zu können, ist nachvollziehbar, zugleich aber kein starkes Signal.

Zurückhaltung scheint trumpf

Retter bekommt schon Einiges aus Mühlacker mit. Dass der Mahle-Lauf aber auf keinen Fall mehr Teil des Mühlacker Frühlings sein wird, hat er nun erst via PZ erfahren. Dasselbe gilt für City-Manager Steffen Roller. Für dessen Wirken spielt das Thema Triathlon im Grunde keine und der Mahle-Lauf nur eine untergeordnete Rolle. Beim Stichwort Rundkurs stellte sich für ihn zunächst die Frage, ob das mehr Absperrungen im Zentrum bedeuten und somit für die Händler negativ sein könnte.

Diese Frage stellt sich nun offenbar nicht. Der angehende OB versichert, sich über Gespräche mit den Vertretern der relevanten Stellen ein Bild machen zu wollen. Klar scheint dabei, dass das City-Management für ihn bedeutender als die Darmstädter Agentur-Chefin ist. Annette Albers meint, dass der Vorlauf für ein etwaiges Rennen am Samstag, 9. Mai, wird. noch nicht zu knapp ist.

Sollte das Thema im Januar nicht entschlossen angegangen werden, dürfte die Zeit aber dennoch gegen die Sportler laufen.