Eine Gemeinde feiert 101 Jahre Musikverein Lyra Dennach
Neuenbürg-Dennach. „Feste zu feiern, wie sie fallen – das war vor Corona“, brachte es Landrat Bastian Rosenau bei der Verleihung der Pro Musica-Plakette aus Anlass des 100-jährigen Bestehens des Musikvereins (MV) Lyra Dennach beim Ehrungsabend in der Schwabentorhalle auf den Punkt. Die Verantwortlichen des MV hätten das Jubiläum gerne mit großem Programm im vergangenen Jahr gefeiert. Zu ihrem Bedauern mussten alle geplanten Feierlichkeiten abgeblasen werden. Vorsitzender Jonathan Eisemann zeigte sich erfreut, dass einige Besucher der Einladung gefolgt waren, um dem Ehrungsabend nun einen würdigen Rahmen zu geben. Musikalisch umrahmt wurde dieser mit Musikstücken des gastgebenden Jubiläumsvereins, den Musiker des MV Dobel verstärkten. Den Stücken eine besondere Note verliehen haben Lea Großmann mit der Querflöte sowie die Gesangs- und Gitarreneinlagen von Rainer Blank und das Duett mit der musikalischen Leiterin Melina Schmitz.
Hohe Auszeichnung
Der Festabend war zum Ehrenabend geworden. Auszeichnungen waren der wesentliche Teil der Veranstaltung. Dem Verein selbst wurde im Auftrag des Bundespräsidenten die Pro Musica-Plakette mit Urkunde verliehen. Überreicht wurde diese stellvertretend durch Landrat Bastian Rosenau. Die bronzene Plakette mit einer Lyra-Musikerin und dem Bundesadler auf der Rückseite ist das Ehrenzeichen der Bundesrepublik für instrumentales Musizieren, die aus Anlass eines 100-jährigen Bestehens verliehen wird. „Für Dennach ist der Musikverein mit seinen über 150 Mitgliedern ein wichtiger Bestandteil der Dorfgemeinschaft“, so Rosenau, der die Nachwuchsarbeit sowie die Kooperation mit der Jugendmusikschule und der Stadt Neuenbürg herausstellte. „Wir feiern nicht nur diese hohe Auszeichnung, wir feiern auch die Menschen vom Musiker über Kassenwart und Dirigenten bis hin zu den Vorsitzenden, die sich über Jahrzehnte für den Verein verdient gemacht haben“.
Rosenau wie Eisemann warben um Zusammenhalt und die Blickrichtung nach vorne, um die Zukunft gemeinsam zu gestalten. Auch Heiko Genthner, Bürgermeister von Königsbach-Stein, begrüßte als Vorsitzender des Blasmusikverbandes Pforzheim-Enzkreis die Gäste: „Die Geschichte des MV zeigt, dass mit Mut und Zuversicht Großes erreicht und selbst Krisen überstanden werden können.“ Idealismus, Gemeinschaftssinn und vor allem die Liebe zur Blasmusik seien eine wichtige Basis, um durch Pandemiezeiten zu kommen und wieder durchzustarten, bekräftigte er.
Ortsvorsteher Alexander Pfeiffer überbrachte das Grußwort stellvertretend für den in Urlaub weilenden Bürgermeister Horst Martin. Er bezeichnete den MV als einen Eckpfeiler der Dorfgemeinschaft mit führender Position bei der Festgemeinschaft, die jährlich die Märchenbeleuchtung organisiert: „Der MV ist aus dem dörflichen Leben nicht wegzudenken.“ Zugesetzt haben nach Aussage des Ortsvorstehers neben Corona auch Meinungsverschiedenheiten und Missstimmungen im Verein. „Der Verein musste sich neu finden und hat sich nun auf den Weg in eine neue Zukunft gemacht.“