HC Neuenbürg startet die zweite Saison in der Handball-Oberliga: Alles andere als reine Routine
Neuenbürg. Waren es im vergangenen Jahr die Begleitumstände der Stadthallensanierung, die Vereinsverantwortlichen und Akteuren alles abverlangte, so sind es nun wie vielerorts die verschiedenen Auflagen und Problemfelder der Corona-Pandemie. Die am kommenden Samstag, 3. Oktober, bei der H2Ku Herrenberg beginnende neue Spielrunde in der Handball-Oberliga wird eine Mammutsaison. Da es keine Absteiger gab, geht es mit 18 Mannschaften in die neue Oberliga-Runde, die erst am 20. Juni kommenden Jahres beendet sein wird und von den Amateurhandballern wohl mehr als das Zumutbare abverlangen wird. „Das sind entschieden zu viele Spiele über 30 Wochen hinweg, es ist kein gutes Konzept“, kritisierte beispielweise HCN-Spieler Marco Langjahr
HCN plagen Personalprobleme
Für die „Foxes“ selbst wird die Saison im zweiten Jahr ihrer Zugehörigkeit eine große Herausforderung. Zumal der letztjährige Aufsteiger gleich zu Beginn erneut mit erheblichen personellen Pro-blemen zu kämpfen hat.
So muss der Haupttorschütze des HCN, Marco Langjahr, noch eine Restsperre von zwei Spielen aus der vergangenen Saison absitzen. Doch damit nicht genug, mit Routinier und Kreisläufer Marius Angrick fällt eine wichtige Stütze für mehrere Wochen aus, nachdem er sich in einem Vorbereitungsturnier in Östringen einen vierfachen Nasenbeinbruch zuzog. Hinzu kommt, dass Linkshänder Julian Frauendorff nach seinem mehrmonatigen Ausfall erneut mit Achillessehnen-Problemen zu kämpfen hat.
Umso mehr setzt Trainer Erkan Öz auf seine Neuzugänge, denen er eine sehr gute Qualität und problemlose Eingliederung in den Kader bescheinigte. Insbesondere die drittligaerfahrenen Mile Matijevic (SG Pforzheim/Eutingen) und der von den Rhein-Neckar-Löwen gekommene Mattes Meyer sind in der Anfangsphase besonders gefordert, dem Team den notwendigen Rückhalt zu geben.
Die jungen Nils Pollmer, (SG Stutensee/Weingarten), Konstantin Regelmann (SG Pforzheim/ Eutingen, Torhüter) und Jonas Geckle komplettieren die Riege der Neuen, wobei Letzterer von Pforzheim zu seinem Stammverein zurückgekehrt ist und auf der Kreisposition langsam an höhere Aufgaben herangeführt werden soll.
Mit Michelle Kasperlik, selbst Triathletin, sorgt seit geraumer Zeit eine Athletiktrainerin auf dem Buchberg für die notwendige Fitness der „Foxes“.
Verlassen hat den Buchberg von den Stammkräften lediglich Georg Kern, der zum Landesligisten TSV Knittlingen gewechselt ist. Über die sportlichen Ziele sind sich sowohl die Vereinsverantwortlichen als auch Trainer Erkan Öz darin einig: Ein Platz in der ersten Tabellenhälfte wäre unter den gegebenen Umständen ein Erfolg. „Im zweiten Jahr nach dem Aufstieg wird sich erst zeigen, ob man oberligatauglich ist“, hebt der HCN-Coach mahnend den Zeigefinger.
Kraftakt für die „Foxes“
Auch abseits des Spielfeldes wird die Wiederaufnahme des Spielbetriebs in Corona-Zeiten auch für die Enztäler eine große Herausforderung und insbesondere in finanzieller Hinsicht ein Kraftakt, wie erster Vorsitzender Rainer Sorg betont.
So dürfen bei den Heimspielen laut dem erstellten Hygiene-Konzept lediglich rund 100 Zuschauer in die Stadthalle, wobei diese sich zuvor online registrieren müssen. Dies bezieht sich auch auf Jahreskarten-Inhaber, die jedoch bei rechtzeitiger Anmeldung, auf jeden Fall die Spiele sehen können.