Handball: Neuenbürgs dramatische Aufholjagd wird sogar noch mit dem Sieg belohnt
Neuenbürg. Welch eine Dramaturgie in der Herrenberger Markweghalle: Mit 13:21 lagen die Handballer des HC Neuenbürg nach 42 Spielminuten im Oberliga-Spiel hoffnungslos zurück, feierte vor knapp 200 Zuschauern nach einer beispiellosen Aufholjagd aber mit der Schlusssirene durch Youngster Xaver Nitzke doch noch einen 27:26 (7:15)-Sieg und einen gelungenen Saisonstart.
Nicht allzu viel sprach vor der Begegnung für den letztjährigen Aufsteiger. Die beiden Routiniers Marco Langjahr und Marius Angrick fehlten, dementsprechend verunsichert, begannen die „Foxes“ die Partie. Die einfachsten Dinge misslangen und nach dem 1:1-Ausgleich von Jonas Kraus glückte den Gästen über zehn Minuten lang kein einziger Treffer mehr.
Sieben Münch-Treffer
Dies nutzte Herrenberg, allen voran der Ex-Pforzheimer Sandro Münch, der im ersten Abschnitt allein siebenmal erfolgreich war, zu einer beruhigenden 15:7-Halbführung.
„Wir haben in Abwehr und Angriff zu diesem Zeitpunkt überhaupt keinen Zugriff gehabt“, bemängelte HCN-Trainer Erkan Öz. In der Pause versuchte er, mit energischen Worten, sein Team wieder in die Spur zu bringen. Die taktischen Umstellungen in Abwehr und Angriff, zeigten allerdings erst Mitte des zweiten Durchgangs, als die Gäste scheinbar aussichtslos mit 13:21 in Rückstand lagen, Wirkung.
Obwohl die „Foxes“ zu diesem Zeitpunkt auch noch das Ausscheiden von Timo Bäuerlein zu verkraften hatte – er bezahlte die teils übergroße Härte der Herrenberger Abwehr mit dem Verlust eines Zahnes –, ging plötzlich ein Ruck durch die gelb-blauen Reihen. Mit Kampfkraft und mannschaftlichen Geschlossenheit startete der HCN wie schon beim letztjährigen Gastspiel in Herrenberg, eine beispiellose Aufholjagd, die in Überzahl im Siegtreffer des vor Selbstbewusstsein strotzenden Xaver Nitzke zwei Sekunden vor der Schlusssirene gipfelte.
„Ich will keinen Spieler herausheben, es war hauptsächlich in Halbzeit zwei eine große Energieleistung meiner Mannschaft, wobei sich auch die Neuzugänge hervorragend einfügten“, zeigte sich Erkan Öz am Ende erleichtert.
HC Neuenbürg: Matijevic, Regelmann – Frauendorff 1, Nitzke 4, Karasinski 2, Kraus 4/1, Kracht 5/1, von Witzleben, P. Burkhardt 1, K. Langjahr 2, Pollmer 4, Bäuerlein 1, Meyer 3/1.