Neuenbürg
Neuenbürg -  04.03.2020
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Neuenbürger Alt-Bürgermeister Theo Schaubel feiert 80. Geburtstag

Neuenbürg. Mancher soll sich ja im Ruhestand über Langeweile beklagen. Ganz anders Theo Schaubel. Der Alt-Bürgermeister nutzt die Zeit und spürt leidenschaftlich der Geschichte des Ortes an der Enz nach. Zeit zu feiern bleibt natürlich trotzdem: Am Donnerstag wird sein 80. Geburtstag mit einem Festakt im Rathaus begangen. Grund für die PZ, auf eine eigene Spurensuche im Hause Schaubel zu gehen. Was waren sie denn, die großen Herausforderungen des Bürgermeisters, der stolze 24 Jahre lang von 1982 bis 2006 die Geschicke Neuenbürgs leitete?

Das Schloss: Schaubels Themen waren oft Dinge, die die Einwohner auch heute noch bewegen. Zum Beispiel das Schloss. Als Schaubel noch vor seiner ersten Wahl die ersten Male nach Neuenbürg kam, spazierte er mit seiner Frau Inge auf den Schlossberg. „Das Schloss war in keinem guten Zustand“, erinnert sich Schaubel: „Die Neuenbürger haben von einem Dornröschenschlaf gesprochen.“ Das Gebäude war wie heute im Besitz des Landes. Durch lange Verhandlungen gelang es dem Bürgermeister in seiner Amtszeit, den Verkauf des Gebäudes an eine christliche Gemeinschaft zu verhindern. Heute teilen sich Gemeinde und Land die Kosten für das Museum und die Instandhaltung. Das Freibad: Wenn der Sommer kommt, geht die Freibad-Saison wieder los. Auch Schaubel wird dann wieder täglich dort seine Bahnen ziehen. „Viele Bürger sprechen mich dann an, weil sie Angst haben, dass das Freibad geschlossen wird“, sagt Schaubel. Eine Diskussion, die auch zu seiner Zeit nie stillstand: „Aber eine Gemeinde sollte etwas bieten, auch wenn es Geld kostet.“

Die Gemeindereform: Beruhigt haben sich die Gemüter beim Thema Gemeindereform. Deren Nachwirkung war die erste große Bewährungsprobe für Schaubel. Waldrennacher, Arnbacher und Dennacher waren anfangs alles andere als begeistert von der Eingemeindung. Mit Sprechstunden in allen Orten hörte er den Teilort-Bewohnern zu. Diese Nähe zu den Bürgern war seiner Meinung nach auch ein wichtiger Faktor für seine erste Wahl damals. Als externer Verwaltungsbeamter aus Stuttgart führte er Gespräche mit Vereinen, Kirchen und Gemeinderäten, lernte die Neuenbürger und ihre Art kennen.

Und heute? Vor allem die geistige Arbeit hält Schaubel nach wie vor fit. Seit Jahren durchkämmt er Archive auf der Suche nach Informationen über seine Bürgermeister-Vorgänger in Neuenbürg. Die Nachforschungen ziehen ihn bis nach Stuttgart, Heilbronn und Sigmaringen. Bis ins Jahr 1818 ist er dabei schon gekommen. Mittlerweile unterstützt ihn dabei sein heute 17-jähriger Enkel, der ihm bei der Computertechnik zur Hand geht. Auch eine Veröffentlichung über die Historie plant er. „Eigentlich wollte ich bis zu meinem 80. Geburtstag schon fertig sein“, gibt er zu: „Ich denke, in einem Jahr ist es soweit.“

Autor: heg