Neuenbürg
Neuenbürg -  28.07.2019
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Open-Air-Kino im Schloss Neuenbürg in ganz besonderer Atmosphäre

Ein kühles Getränk, lauer Sommerwind und eine große Leinwand: So sollen die Open-Air-Vorstellungen vom Kommunalen Kino sein. Dabei war am Freitagabend im Schloss Neuenbürg nicht nur die Biographie der französischen Schriftstellerin „Colette“ ansehnlich. Beim Blick nach oben konnten die Besucher die ganzen zwei Stunden über Wetterleuchten beobachten. Glück gehabt, denn das Gewitter zog knapp an Neuenbürg vorbei.

Frei und emanzipiert wollte sie immer sein, die Schriftstellerin Sidonie-Gabrielle Claudine Colette (Keira Knightley), die Ende des 19. Jahrhunderts anfing, in ihren ersten Romanen ihr eigenes Leben zu thematisieren. Veröffentlicht wurden die Bücher allerdings unter dem Pseudonym ihres Ehemanns „Willy“, der dafür den Ruhm der ganzen Stadt Paris erntete. Eine Frau, die schreibt? So etwas verkauft sich doch nicht, gibt ihr ihr Mann zu verstehen, der sie für die Ghostwriter-Tätigkeit auch gerne mal einen Tag im Zimmer einsperrt. Nach und nach erkämpft sie sich die Freiheit.

Leicht nervös hatte Sebastian Helscher vom Kommunalen Kino den ganzen Film über den Wetterradar im Auge. „Wir hatten mächtig Glück“, sagt er am Ende erleichtert. Während der Vorstellung sorgte der Wind durch das Auspusten der Tischlichter zwar für Dunkelheit, aber es blieb trocken. Danach hieß es für ihn und seine zwei Mitarbeiter schnell die acht Meter breite Leinwand abbauen.

„Wir setzen hier vor allem auf leichte Filme“, sagt Helscher, „das ist angenehmer bei so einem reichhaltigen Buffet.“ Das Schlossrestaurant hatte an beiden Filmabenden portugiesische Spezialitäten aus Fisch, Geflügel und Rind aufgetischt. Am Donnerstag hatte der Film „Edie“ 75 Leute angelockt. Zu „Colette“ kamen gut 50.

Autor: Constantin Hegel