Neuenbürg
Neuenbürg -  20.09.2019
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Suche nach dem eigenen Selbst

Neuenbürg. Nachdenkliche Zuschauer, eine Reise durchs Weltall gepaart mit Philosophie: Das Theater im Schloss Neuenbürg hinterließ bleibenden Eindruck. Passend zur Ausstellung „Phänomen Universum“ führte das neunköpfige Ensemble eine Reise durch die Weltbilder des Altertums bis heute durch und ließ multimediale Effekte einfließen. Dabei überwog in allen Epochen die Frage nach dem eigenen Selbst. Angelehnt ist das Stück an Gustave Flaubert.

Begonnen mit Franz Kafkas Parabel „Der Aufbruch“ führte die Reise zu Antonius des Großen. In der weiten ägyptischen Wüste ist dieser mit seinem Leben unzufrieden. Antonius zieht sich aus der Welt in die Einsiedelei zurück und führt ein Leben in Askese. Dort kann er selbst der Verlockung der Frau widerstehen. Regisseur Michael Huber spielt immer wieder mit modernen Noten. Nach Dantes Jugendliebe Beatrice und das Ptolemäischen Weltbild folgten die revolutionären Ansichten von Nikolaus Kopernikus und der ketzerische Glauben von Giordano Bruno an die Unendlichkeit des Weltraums. Gekonnt zeigt das Theater die avantgardistischen Ansichten und lässt schließlich David Bowies Major Tom hoffnungslos durchs All treiben.

Teile des Ensembles waren früher Schüler am Gymnasium Neuenbürg. „Das Proben ist schwierig, da die Künstler mittlerweile in Frankfurt, Mannheim und Stuttgart leben“, so Regisseur Huber. Von einer fehlenden Eingespieltheit war nichts zu bemerken. Die Besucher des Auftritts spendeten lang anhaltenden Applaus. Einen weiteren Eindruck über das Ensemble können sich die Besucher im Oktober machen. Das Stück „Die große Versuchung“ wird am 19. und 20. Oktober um 19 Uhr im Gewölbekeller des Schloss Neuenbürg aufgeführt.

Platzreservierung telefonisch

unter (0 70 82) 79 34 77.

Autor: Stefan Meister