Zuletzt stand er wegen Problemen still: Jetzt sprudelt der Brunnen in Neuenbürg doch
Neuenbürg. Jahrelang saß der Brunnen am Kirchplatz in Neuenbürg auf dem Trockenen – bis sich die „Wir-in-Neuenbürg-Initiative“ (WiNI) 2016 eingeschaltet hat und den Brunnen aus seinem Dornröschenschlaf zurück in den Betrieb nehmen wollte. Daraufhin floss das kühle Nass wieder – allerdings immer nur kurz. Auch zuletzt stand er still. Die Frage eines Lesers dazu hat die PZ an die Stadtverwaltung weitergegeben.
„Der Versuch, den Brunnen wieder in Betrieb zu nehmen, hat wohl umgehend Begehrlichkeiten in der Bevölkerung geweckt“, sagte Denis Kraft vom Tiefbauamt im Rathaus auf die Nachfrage hin. Leider ging der erneute Betrieb immer wieder mit „großen Wasserverlusten“ einher. Deshalb seien in der Folge zuerst die Fugen abgedichtet worden. Für noch längere Instandsetzungsarbeiten sorgten zusätzlich das Auswechseln der Pumpe und die Überarbeitung der Installation. Zwischenzeitlich lief der Brunnen immer mal wieder.
Schon im Zuge dieser Antwort stellte Kraft schnelle Abhilfe in Aussicht. Sobald die Kollegen der Wasserversorgung die Arbeiten fertiggestellt hätten, funktioniere die Technik wieder. Einer Inbetriebnahme „in absehbarer Zeit“ stehe nichts im Weg. In der Tat: Diese Zeit kam noch schneller als gedacht – schon nach zwei Tagen lief das Wasser wieder.
Trotzdem bleibt der Brunnen für Schäden anfällig, berichtet WiNI-Vorsitzender Stepahn Irgenfried, dessen Verein die Anlage betreut. „Wir fischen Unrat und Blätter aus dem Wasser“, erklärt Irgenfried, „auch Dreck sorgt dafür, dass die Pumpe immer wieder verstopft.“ Das sei auch der Grund gewesen, warum der Brunnen schon 2006 trockenlag und stattdessen Blumenkübel darin Platz fanden, als Irgenfried nach Neuenbürg zog. Die Wartung sei aufwendig. In regelmäßigen Abständen muss manuell über ein Ventil im Boden neues Wasser zugeführt werden, das durch Verdunstung und planschende Kinder verloren geht. „Manchmal sieht man da zehn Kinder gleichzeitig toben“, freut sich der Vorsitzende über die Wiederbelebung des Kirchplatzes. Außerdem füllen die Mitglieder Anti-Algen-Mittel nach. „Falls es dann größere Probleme gibt, melden wir das der städtischen Wasserversorgung.“ Die Zusammenarbeit verlaufe reibungslos, lobt Irgenfried. Jetzt läuft der Brunnen also wieder. Idealerweise bis Oktober. Dann fällt er nämlich ganz absichtlich bis Mai nächsten Jahres in den Winterschlaf.