Niefern-Öschelbronn
Niefern-Öschelbronn -  10.05.2020
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Einstieg nach Corona-Lockerungen: Vereine wie TSG Niefern warten aufs Durchstarten

Niefern-Öschelbronn/Enzkreis. Es ist eine schwierige Zeit für Sportvereine. Auch für die TSG Niefern, die beispielsweise noch junge Interessenten für ein Freiwilliges Soziales Jahr sucht. In einer Zeit, in der weder Schulabsolventen Klarheit haben, was auf sie zukommt, noch der in Schulbetreuung und Gesundheitssport engagierte Verein weiß, wie und wann das eigene Sport- und Betreuungsprogramm wieder voll läuft. Wie seltsam es sich anfühlt, wenn ein sonst vor Leben strotzendes Sportzentrum wie an der Nieferner Kirnbachhalle ruht, kann TSG-Geschäftsführer Stefan Ermentraut kaum fassen.

„So leise war es hier noch selten“, sagt er. Stille, wo sonst Kinder im Vereinsprogramm durch die Halle toben, wo Fitness-Begeisterte in Gymnastik- und Freizeitsportgruppen ihrem Hobby nachgehen, der Schulsport lebt oder Kurse stattfinden. Auch Leistungssportler wie Sprinterin und Hürdenläuferin Carolina Krafzik warten sehnsüchtig nach Trainingsmöglichkeiten. Die Spitzen-Leichtathleten haben laut Ermentraut die besten Aussichten, praktisch umgehend wieder einsteigen zu können – auch weil Abstände und Hygienevorkehrungen bei einer kleinen Gruppe unter freiem Himmel leichter umzusetzen sind. Heute will der Verein über die jüngsten Lockerungen beraten.

Komplizierter ist das bei anderen Gruppen. Ermentraut denkt auch an die über 600 Teilnehmer der 30 Reha-Sportgruppen für chronisch Erkrankte. Die Kursleiterinnen Elke Kern und Gisela Schmidt haben ihm rückgemeldet, wie wichtig die wöchentliche Sportstunde gerade auch für diese Menschen ist. Hochrisikopatienten sind aber beispielsweise in den sieben Lungensportgruppen vertreten. Für sie, aber auch für die vielen anderen Vereinssportler und die Kinder, denen das Miteinander fehle, habe die TSG Niefern das Projekt „Home-office Sport“ ins Leben gerufen – mit Übungen per Video, die der Verein sammelt. Zugänge gibt es über die Geschäftsstelle. Trotzdem ist die Sehnsucht nach Live-Training groß. „Auch unsere Trainer und Übungsleiter fiebern einem Neustart entgegen“, sagt Ermentraut.

Wichtig ist dem Club das Freiwillige Soziale Jahr. Über 70 junge Leute haben in Niefern oder im Netzwerk mit Partner HC Blau-Gelb Mühlacker, Sportkreis Pforzheim-Enzkreis oder PSG Pforzheim-Basketball gelernt und geholfen. Die FSJler seien unerlässlich für ein „dauerhaft abgesichertes Sport-, Bewegungs- und Betreuungsprogramm“, so der Mühlacker Jugendkoordinator Frank Fahr. Umso mehr sucht man noch zwei Interessenten für Niefern und einen für Mühlacker.

Autor: hei/pm