Helmut Spiegel aus Straubenhardt erhält Bundesverdienstkreuz
Straubenhardt. Egal, ob im Musikverein, im Blasmusikkreisverband, im Gemeinderat oder im Kreistag: Was Helmut Spiegel in seinem Leben schon alles geleistet hat, kann man gar nicht abschließend aufzählen. „Sie sind ein schöner Spiegel, ein vorbildlicher Spiegel für uns alle“, sagte Landrat Bastian Rosenau, als er dem engagierten Straubenhardter am Samstag im Auftrag des Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz verliehen hat. Die höchste Auszeichnung, die die Bundesrepublik zu vergeben hat.

Spiegel hat sie mehr als verdient. Jahrzehntelang habe er für die Menschen gewirkt und gearbeitet, sagte Rosenau. Etwa im Straubenhardter Gemeinderat, dem der langjährige CDU-Rat von 1980 bis 2019 fast vier Jahrzehnte lang angehörte. Oder in Ausschüssen, im Zweckverband Mannenbachwasserversorgung und als Bürgermeister-Stellvertreter. 20 Jahre saß Spiegel im Kreistag und legte seine Schwerpunkte dort nicht nur auf Umwelt und Verkehr, sondern setzte sich auch für die Belange von Kindern und Jugendlichen ein. Das Wohl der Jüngsten habe ihm immer besonders am Herzen gelegen, so Rosenau, der Spiegel als zugewandt, warmherzig, verständnisvoll, aber auch deutlich in der Sache erlebte.
Der Landrat lobte ihn als guten Demokraten, als einen, der immer für seine Meinung eingestanden sei, aber eine mehrheitlich getroffene Entscheidung auch dann mitgetragen habe, wenn sie nicht seinen Wünschen entsprach.
„Man braucht Menschen, die für eine Sache streiten, aber auch ausgleichen“, sagte Rosenau.
Er bezeichnete Spiegel als „personifizierte Förderung des Ehrenamts“ und sagte, durch Anerkennung, Ehrungen und seine bloße Anwesenheit habe er viel dafür getan, dass sich Menschen einbrachten – auch und vor allem im Musikverein „Lyra“ Conweiler, dem er seit 1974 angehört, den er ohne Unterbrechung 25 Jahre als Vorsitzender führte. Auch im Blasmusikkreisverband war Spiegel aktiv: als Vorsitzender, stellvertretender Vorsitzender und Beisitzer. Und der Blasmusikverband Baden-Württemberg hat ihm schon zweimal die Fördermedaille in Gold verliehen. Zudem hat Spiegel die Landkreismedaille in Bronze und die Bürgermedaille der Gemeinde Straubenhardt in Silber und Gold erhalten, Letztere auch für sein Engagement als Gründungsmitglied der Partnerschaft mit dem französischen Pont-de-Veyle.
Urgestein und einigende Kraft
Wie viel ihm die Gemeinde zu verdanken hat, betonte Bürgermeister Helge Viehweg, der den 1945 in Dietlingen geborenen und 1976 nach Straubenhardt übergesiedelten Spiegel als „Urgestein“ bezeichnete, als einen, der für jeden ansprechbar ist, der Ungerechtigkeit nicht ertragen kann und will, dass es allen gut geht. Viehweg hat ihn als „linken CDUler, fast schon SPDler im Herzen“ und als einigende Kraft erlebt.
Spiegel gehöre zu der Generation, die Deutschland und die Demokratie aufgebaut habe, sagte Gunther Krichbaum (CDU).Spiegel selbst gab sich bescheiden und verlor nicht viele Worte. Er dankte seiner Frau, seiner Familie und „allen, die sich für mich eingesetzt haben und manchen steinigen Weg mit mir gegangen sind“.