Straubenhardt
Straubenhardt -  01.01.2019
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Ungerer Werkchor sang in Conweilers Martinskirche für die Orgelerneuerung

Straubenhardt-Conweiler. Volles Haus in der Conweiler Martinskirche: Das Benefizkonzert zugunsten der sanierungsbedürftigen Weigle-Orgel ließ nahezu keinen der 500 Kirchenplätze unbesetzt.

Als tragende Säule des Abends gaben 50 Sänger des Ungerer Werkchors aus Pforzheim ihr Weihnachtsrepertoire zum Besten (PZ berichtete im Vorfeld). Unter der Gesamtleitung von Bernhard Kleile präsentierte der reine Männerchor über 20 Stücke, darunter überwiegend Weihnachtsklassiker.

Mit der kraftvollen Laudatio „Tochter Zion“ von Georg Friedrich Händel platzierten die Sänger bereits mit den ersten Tönen einen „Wow-Effekt“ im Publikum. Während Stücke wie „Herbei, o ihr Gläubigen“ mit dem Orgelklang von Martin Wessinger untermalt wurden, trat bei „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ das Bläserensemble des Musikvereins „Lyra“ musikalisch hinzu. Auch a cappella zeigte sich der Chor von seiner besten Seite und intonierte Stücke wie „Heilige Zeit“ von Manfred Bühler oder Beethovens „Hymne an die Nacht“. Zweiteres umriss der Konzertmoderator Dieter Bischoff als „langsamen aber mit viel Ausdruck“ ausgestalteten Satz. Dies konnte das Publikum vor allem im Wechsel von Piano- und Forte-Passagen vernehmen. Als Intermezzi spielte das Instrumentalensemble die ersten drei Sätze der Händelschen „Feuerwerksmusik“ und Teile aus dem Oratorium „der Messias“, was dem Abend eine feierliche Atmosphäre verlieh.

Solo erntet Beifallsstürme

Für einen Moment der Besinnung sorgte Jürgen Misztl mit seinem Tenorsolo „Ave Maria“. Das von der Empore gesungene Werk Gounods bestach durch die ruhige und emotionale Interpretation des Solisten. Beifallsstürme erhielt der Sänger für die Arie „Nessun Dorma“ aus der Oper „Turandot“. Das heutzutage eher durch vorweihnachtliche Kaufhausmusik bekannte „Süßer die Glocken nie klingen“ war ursprünglich ein liturgisches Weihnachtslied, erklärte Bischoff. In der Interpretation des Werkchors bildete der von den Bässen geformte Sprechgesang der Worte „Glocken klingen“ ein Fundament, über dem sich der lyrische Tenor in bekannter Melodie bewegte. Der Weihnachtsklassiker „O du fröhliche“ fand eine zweifache Darbietung im Konzertprogramm. Zum einen als verbindendes Glied zwischen Musikanten und Publikum, als die Gemeinde ebenfalls die Stimmen erhob. Zum anderen erklangen im Orgelsolo „Fantasie über ‚O du fröhliche‘“ verschiedene Variationen des Liedes. Die auf sSchwäbisch vorgetragene Weihnachtsgeschichte rundete die nahezu zweistündige und mit Begeisterung aufgenommene Veranstaltung ab.

Autor: Regina Ganzhorn